Vor drei Jahren schrieb ich schon eine Rezension über die erste Auflage des Buches Blog Boosting vom damaligen Autor Michael Firnkes. Nun hat sich mit Robert Weller ein zweiter Autor ins Boot gesetzt. Entstanden ist eine sehr gute zweite Auflage, die ich euch hier vorstellen möchte.
Kurze Info zum Artikel zur ersten Auflage
Bevor es los geht: Ich habe mich nach längerem Überlegen dazu entschieden einen komplett neuen Artikel zur neuen Auflage zu schreiben (Danke an dieser Stelle an Robert, Michael und den mitp-Verlag für das Exemplar). Ein Ergänzen oder Umschreiben erschien mir nicht sinnvoll und hätte da denke ich einiges durcheinander gebracht. Der alte Artikel wird ab sofort direkt auf diesen geleitet damit es gar nicht erst zu Missverständnissen kommt. Nun aber ans Eingemachte!
Blog Boosting – Umfassendes Werk für Blogger
2011 wurde die erste Auflage von Blog Boosting veröffentlicht und soweit ich das in Erinnerung habe durchweg positiv aufgenommen. Es war das erste wirklich umfassende Werk für angehende Blogger, das aber durchaus auch Vieles für „alte Hasen“ zu bieten hatte. Man lernt ja nie aus und so dient das Buch (egal welche Auflage) auch wirklich als Nachschlagewerk. Schließlich sollte man mit so einem Buch länger arbeiten, wenn man wirklich weiterkommen möchte. In Kapitel 1 ging es damals wie heute um die Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Blogprojekt. Nicht jeder bringt die nötigen Eigenschaften mit. Vieles kann man sich erarbeiten, aber es gibt schon Dinge, wie der Spaß am Schreiben, die unabdingbar sind. Hast du die Grundvoraussetzungen wird dir in den weiteren 13 Kapiteln jede Ecke eines Blog-Projektes näher gebracht.
Kapitel 2 – Dos and Don’ts in der Blogosphäre
Im zweiten Kapitel geht es um die Dos and Don’ts. Ein guter Einstieg – denn man kann es sich schon recht schnell mit der Blogosphäre verscherzen, wenn man sich grobe Fehltritte leistet. Gerade durch die starke Kommerzialisierung der Blogs ist es wichtig sich an bestimmte „Regeln“ zu halten bei denen Freundlichkeit und Transparenz ganz oben stehen. Finde ich gut, dass auch in der zweiten Auflage nicht auf diesen Teil verzichtet wird. Apropos Regeln: Das Buch ist in der Sie-Form geschrieben, da es auch viele Betreiber von Corporate Blogs anspricht. Die meisten „privaten“ Blogger sind ja eher das Duzen gewohnt. Also nicht wundern.
Kapitel 3 – Erfolgsmessung und Reporting
Viele Blogger begehen den Fehler sich zwar gewisse Ziele zu setzen, vergessen aber diese richtig zu definieren und vor allem auch richtig zu messen. Das mag für das ursprüngliche Web-Tagebuch egal sein und spielt auch bei vielen Hobby-Blogs kaum eine Rolle. Sobald aber ein Business, egal welcher Art dahinter steckt, sind diese Punkte unverzichtbar. Deshalb wird das Thema hier auch direkt zu Beginn behandelt, was ich sehr begrüße. In Kapitel 3 erfahrt ihr deshalb alles Wichtige zu messbaren Zielen und deren Erfolgsmessung. Dabei geht es dann unter Anderem auch um die wichtigsten Kennzahlen eines Tracking-Tools und vieles mehr.
Kapitel 4 – Content
Natürlich darf in einem Buch übers Bloggen kein Kapitel über den Inhalt selbst fehlen. Letztendlich ist es genau der Teil, bei dem man sich als Blogger abheben kann. Doch dazu müssen passende Ideen gefunden und diese auch gut verarbeitet werden. Genau darum geht es im vierten Kapitel. Neben Tipps zur Ideenfindung geht es um die Gestaltung des Contents und den eigenen Schreibstil. Und auch auf verschiedene Content-Arten wird eingegangen. Schließlich machen Interviews, Gastartikel, Blogparaden, Buchrezensionen und Co. den Blog vielfältiger und interessanter.
Kapitel 5 – Design, Konzeption und Gestaltung
Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance
Natürlich gibt es nicht ganz so schöne Blogs, die wegen ihres erstklassigen Contents trotzdem erfolgreich sind. Aber in der Regel sollte man den Besucher schon mit einem positivem Gefühl abholen, ihm durch guten Content ein noch besseres Gefühl vermitteln und im Idealfall durch zielführendes Design für eine längere Verweildauer, mehr Seitenaufrufe und andere Interaktionen sorgen. Genau darum (und mehr) geht es im fünften Kapitel.
Kapitel 6 – SEO für Blogs
Was hilft der beste Content wenn er nicht gefunden wird
Kleiner Klassiker zwischendurch 😉 In Kapitel 6 geht es um die Suchmaschinenoptimierung. Dazu wird man mit den wichtigsten Bereichen vertraut gemacht, so dass man in diesem Sektor zumindest das Basiswissen hat, auf das man zukünftig aufbauen kann. Zudem werden Plugins empfohlen und die Abhängigkeit von Google und dessen Updates thematisiert.
Kapitel 7 und 8 – Vermarktung von Blogs
In den Kapiteln 7 und 8 geht es darum, wie man Leser gewinnt, sich diese zu Freunden macht und sie aktiv am Bloggeschehen teilhaben lässt. Auch hier spielen Persönlichkeit und Interaktions-Möglichkeiten eine große Rolle. (Kapitel 7). Weiter geht es dann mit der Vermarktung im Speziellen. Da werden Themen wie das Netzwerken, Blogparaden, Gewinnspiele und mehr behandelt. Also Möglichkeiten mit denen man Aufmerksamkeit erregen kann. Allerdings ist das Kapitel nicht auf solche „Aktionen“ begrenzt, sondern behandelt gleichzeitig Themen wie soziales Marketing, Cross-Marketing und andere Arten von Kooperationen, die je nach Ausrichtung interessant sein können.

Kapitel 9 – Möglichkeiten der Monetarisierung
Für viele Blogger ein sehr spannender Teil, der nicht fehlen darf: Wie werde ich schnell und hektisch reich? Oder seriöser: Die Möglichkeiten der Monetarisierung. Hier geht es um die verschiedenen Wege mit dem Blog Einnahmen zu generieren und ihn damit profitabel und wirtschaftlich zu machen. Es werden die wichtigsten Möglichkeiten wie Affiliate-Marketing, Direktvermarktung von Werbeflächen und das Anbieten eigener Produkte und Dienstleistungen vorgestellt. An dieser Stelle vielen Dank an die Autoren für den Screenshot meiner „Hier werben Seite„. Eigentlich gab es diese nicht mehr. Ich habe sie aber für eure Leser mit einem kleinen Hinweis wieder ins Leben gerufen 😛
Kapitel 10 – 13
In den letzten drei Kapiteln des Buches gibt es Tipps aus der Praxis, mit denen man sein Potenzial noch mehr ausschöpfen kann. Zudem wird das Berufsbild selbst erläutert. Chancen, aber auch Risiken als BloggerIn.
Unterschied zur ersten Auflage
Ich habe mich bewusst dazu entschieden die erste Rezension zur ersten Auflage auf diese hier weiterzuleiten. So kommt man als Interessent nicht durcheinander oder muss sich Updates im Artikel herauspicken. Zum Unterschied der zweiten Auflage von Blog Boosting zur ersten, hat mir der Autor Robert folgendes gesagt:
Einer der größten Unterschiede zur Erstauflage ist der neue Schwerpunkt. Wir sind abgerückt von der technischen Einrichtung und Nutzung von WordPress (wobei sich immer noch hier und da entsprechende Hinweise, jetzt jedoch auch für andere Systeme, finden) und konzentrieren uns stattdessen auf die Vermarktung von und durch Blogs. Dabei haben wir viele Praxistipps zur Strategie & Content-Ausrichtung sowie eigene Learnings aus unserer täglichen Arbeit eingebracht. Mir persönlich war es darüber hinaus ein Anliegen, auch die Gestaltung von Blogs zu thematisieren und insgesamt die Struktur des Buches zu vereinfachen. Es ist jetzt möglich, auch nur einzelne Kapitel zu lesen – entsprechend des eigenen Wissensstands eben. Ich hoffe sehr, dass wir unsere Leser damit in den Mittelpunkt gestellt haben und Blogger von Blog Boosting profitieren. Robert Weller – Autor Blog Boosting
Fazit
Nun zu meinem persönlichen Fazit. Das fällt wie schon bei der ersten Auflage, die Michael Firnkes noch alleine schrieb, sehr positiv aus. Bei solchen Büchern könnte man immer den Tiefgang der einzelnen Themen bemängeln, was Experten der jeweiligen Gebiete sicherlich auch hier und da tun. Aber das halte ich für nicht fair. Das Buch ist ein Gesamtwerk das sowohl Einsteigern einen umfassenden Einstieg in die Welt des Bloggens und genau genommen auch in die Welt des Online-Marketings ermöglicht, als auch Fortgeschrittenen als gutes Nachschlagewerk dient. Sie können sich einige vergessene Basics wieder ins Gedächtnis rufen und sind sicherlich auch nicht so allwissend, dass sie hier keine Anregungen oder Tipps finden 😉
Der Schreibstil zwar gewollt förmlich, aber dennoch nicht verkrampft. Ich persönlich muss trotzdem sagen, dass mir das „DU“ besser gefallen hätte. Ich verstehe aber die Hintergründe, warum es eben die förmliche Variante ist. Es wird viel mit Screenshots und weiterführenden Links gearbeitet, was ich sehr begrüße. Ebenfalls heben sich weiterführende Links deutlich ab, so dass man beim Nachschlagen eines Themas nicht lange suchen muss.
Um nun aber endlich auf den Punkt zu kommen: Tolle Autoren, super Gesamtwerk, auch zum Nachschlagen, klare Kaufempfehlung!
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