Auch ich musste nun der Menge an Ideen und andauerndem Themen-Chaos Tribut zollen und habe mich entschieden, ab sofort auf einen Redaktionsplan für unserer Projekte zu setzen. Dazu habe ich mich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt und für euch den ultimativen Schritt für Schritt Guide zum perfekten Redaktionsplan erstellt.
Ein Redaktionplan für Blogs?
Wir betreiben neben dem Kundengeschäft einige Blogs und Projekte im Internet. In den vergangenen 2-3 Jahren mussten diese zwar für andere Arbeiten zurückstecken, werden aber gerade wieder mehr und mehr in den Fokus rücken. Dadurch haben sich viele Themen angesammelt und es wurde Zeit, sich neu zu organisieren. Neben der richtigen Balance zwischen dem Optimieren und Überarbeiten von bestehendem Content und dem Planen und Erstellen von neuen Inhalten war es wichtig, einen Weg zu finden, der so etwas wie einen roten Faden für den jeweiligen Blog darstellt und auch die Übersicht wahrt. Ein Redaktionsplan musste her!
Was ist ein Redaktionsplan und was sollte rein?
Fangen wir doch hinten an und gucken mal, was denn in einen Redaktionsplan rein könnte:
- (Veröffentlichungs-)Datum
- Thema
- Zielgruppe
- Beschreibung
- Keywords / Hashtags
- weiterführende Informationen
- Artikelart
- Autor / Gastautor
- Status
- Kanäle/Seeding
Jeder braucht einen anderen, individuellen Redaktionsplan. Denn jeder hat seinen eigenen Workflow. Doch das sind die wichtigsten Punkte, die meiner Meinung nach in einen Redaktionsplan sollten. Damit ist die Erklärung zum Redaktionsplan auch einfach. Denn darin organisiert ihr eure Themen, nagelt diese terminlich fest und sammelt dafür auch die nötigen Informationen wie Quellen, Keywords usw.
Ein Redaktionsplan lohnt sich aber nicht nur für größere Teams oder größere Content Marketing Strategien wie viele annehmen. Auch bei Einzelkämpfern kann es sehr viel Produktivität bringen und Chaos ersparen. Natürlich kommt es immer auf einen selbst, die Arbeitsweise und die Ausrichtung des Blogs an. Aber geht man da mit etwas Ernst ran und verfolgt gewisse Ziele (egal welcher Art), sollte man auch ebenso ernst an die Umsetzung gehen. Und zwar nicht nur innerhalb des Blogs. Ein Redaktionplan kannst (und sollst) du für unterschiedliche Bereiche nutzen:
- Blogs und Magazine
- Social Media Aktivitäten
- Newsletter
- usw.
10 Gründe warum man einen Redaktionsplan einsetzen sollte?
So individuell ein Redaktionsplan sein kann, so unterschiedlich sind auch die Gründe für die Nutzung. Ich selbst sehe beim Einsatz eines solchen Planes viele Vorteile:
- Artikelideen werden nicht mehr vergessen und können in Ruhe gesammelt werden
- Überblick über Status und Zeitmanagement der kommenden/geplanten Artikel
- Zeitersparnis im Arbeitsalltag als Webworker
- Spontanes Weiterarbeiten am Content möglich, ohne den Faden zu verlieren
- Langzeit-Disziplin durch bessere Struktur der Inhalte
- Bloggen ohne Druck. Themen sind vermerkt und im Idealfall schon vorbereitet (Keywords, Grundrecherche, Quellen)
- Zeit für Korrekturen bzw. Outsourcing kann besser geplant und kontrolliert werden
- Sicht aus der Vogelperspektive auf die Themencluster (dadurch evtl. Folge- oder Ergänzungsideen)
- Bessere Organisation beim Vorschreiben von Artikeln
- Bessere Organisation von Sponsored Posts oder Gastartikeln
Sicherlich gibt es noch einige Gründe mehr, die mir gerade nicht einfallen. Ihr könnt gerne weitere Vorteile in die Kommentare schreiben.
Schritt für Schritt zum eigenen Redaktionsplan
Wie schon erwähnt, hat jeder seine Arbeitsweise. Deshalb braucht jeder seinen individuellen Redaktionsplan. Ich kann dir weder sagen OB du einen Redaktionsplan brauchst noch WIE dieser auszusehen hat. Deshalb möchte ich auch keinen Plan vorgeben oder eine bestimmte Art von Plan als DEN Plan titulieren.
Um wirklich ein gut funktionierendes System hinzubekommen, muss man sich dieses also erarbeiten. Meiner Meinung nach hat man nur so den optimalen Effekt. Denn wenn man in Plänen anderer arbeitet, passt immer irgendwas nicht. Aber Inspiration ist natürlich wichtig, also sollte man sich schon ein paar Möglichkeiten angucken, um auf den Trichter zu kommen.

Hier einige Möglichkeiten für WordPress oder Excel:
Plugins und Vorlagen für die Umsetzung eines Redaktionsplanes
Hier habe ich euch mal einige Plugins für WordPress und einige Vorlagen für Excel zusammengestellt. Natürlich muss jeder für sich schauen, was zu ihm passt. Die Vorlagen sind ja auch nicht in Stein gemeißelt.
- WordPress – Editorial Calender Plugin
- WordPress – CoSchedule (kostenpflichtig)
- WordPress – EditFlow
- Vorlage – Muster Redaktionsplan von sozial-pr.net
- Vorlage – (Social Media) Redaktionplan von SinnWert Marketing
- Vorlage – (Social Media) Redaktionspläne von Onlinemarketing-Praxis (+weitere)
- Vorlage – Redaktionsplan von EXTRA Stoff
Nun wisst ihr, was ein Redaktionsplan ist und welche Daten darin enthalten sein können. Zudem habt ihr einen Überblick wie so etwas in der Praxis aussehen kann. Zeit, den eigenen Redaktionsplan zu erstellen.
Schritt 1 – Kopf einschalten
Bevor es losgeht, sollte man sich vergewissern, dass der Akku geladen und der Kopf eingeschaltet ist. Das kann ich übrigens themenübegreifend empfehlen 😛
Anschließend kann es damit losgehen, darüber nachzudenken, wie das ganze Konstrukt aussehen soll. Ich zählte oben schon die wichtigsten Punkte auf, die in einen Redaktionsplan sollten. Davon solltest du dir die rauspicken, die DICH für DEINE Arbeitsweise interessieren. Nicht jeder möchte z.B. vorher eine Artikelart festlegen. Also beispielsweise ob der Artikel ein Meinungsartikel, Tutorial, News, Top-List oder sonst eine Artikel Art ist. Suche dir also die Pfeiler für deinen Redaktionsplan, die für dich Sinn ergeben.
Wenn du Minimalist bist, dann nimm einfach Datum, Thema und Status.
Schritt 2 – eigene (Redaktions-)Ziele definieren
Damit du nun anfangen kannst, deine Themen zu organisieren, musst du dir über deine Ziele klar werden. Stelle dir folgende Fragen:
- (Was?) Welche Themenkategorien/Schwerkpunkte möchte ich bearbeiten?
- (Wie oft?) Wie oft sollen/können Artikel publiziert werden?
- (Wo?) In welchen Kanälen sollen die Artikel verbreitet werden?
Somit kennt ihr die wichtigsten Eckpfeiler und könnt (fast) mit dem Planen beginnen.
Schritt 3 – Themen sammeln und sortieren
Ein Redaktionplan zu erstellen, ohne ihn aktiv füllen zu können, macht allerdings wenig Sinn. Denn schon beim ersten Organisieren des Plans merkt man an welchen Ecken und Enden der Workflow in eine andere Richtung gehen muss. Also ist es wichtig, dass du dir zu jeder deiner Themen-Kategorien erstmal Ideen notierst.
Ich z.B. habe meinen Blog mittlerweile auf vier Kategorien reduziert die gleichzeitig natürlich meine Themenschwerpunkte darstellen. Das macht mir die komplette Organisation einfacher und die Struktur „greifbarer“. Hast du z.B. auch vier Kategorien, notierst du dir nun für jede Kategorie 10 Artikelideen.
Solltest du Schwierigkeiten haben, die Anzahl an Ideen zusammen zu bekommen, beschäftige dich erst Mal mit der Themenfindung. Diese Thematik werde ich sicherlich mal in einem gesonderten Artikel behandeln. Hier aber einige schnelle Ideen um Themen zu finden:
- News aus deinem Bereich lesen
- Social Media Kanäle nach deinem Thema durchforsten
- Archiv der Konkurrenz analysieren
- Rankings der Konkurrenz analysieren
- Zeitschriften zu deinem Thema durchgucken
Alleine durch diese ganz simplen Dinge wirst du sicherlich einige Ideen finden.
Schritt 4 – Themen planen und Stil entwickeln
Nun geht es an die Themenplanung. Dieser Teil kann sich etwas ziehen. Das kommt ganz darauf an wie schnell der Redaktionsplan für dich passt.
Du hast nun deinen groben Eckpfeiler und bei meinem Beispiel vier Kategorien mit jeweils 10 Themen. Diese kannst du nun entsprechend deiner gewünschten Publikations-Frequenz terminlich festlegen und die gewünschten Zusatzinformation erarbeiten. erste Keywords, Quellen, Notizen, usw. Und genau hier musst du einfach für dich entscheiden welchen Weg du lieber gehst:
- Themen grob festlegen und terminieren
- Themen festlegen, terminieren und nach und nach im Voraus die zusätzlichen Information erarbeiten und notieren
Die erste Variante ist natürlich „cleaner“. Bei der zweiten Variante hast du den Vorteil viele Themen vorzubereiten und dann mit freiem Kopf ohne Druck zu bloggen. Denn wer kennt es nicht. Man hat Lust was zu tippen, kommt aber durch die Anfangsrecherche gar nicht erst in den Schreibflow. Wenn du für viele Themen aber im Voraus recherchierst (oder immer wieder ergänzt), kannst du dir mal ne Stunde Zeit nehmen und anhand deiner Informationen „drauf los bloggen“.
Das sind eben die Dinge, die man nicht pauschalisieren kann – das ist bei jedem komplett individuell. Deswegen muss man an dieser Stelle einfach mehrere Wege testen, um für sich den richtigen Ablauf zu finden.
Eine weitere Möglichkeit, die durch den Redaktionsplan nun einfacher umzusetzen wäre: Outsourcing. Du hast nun deine Themen und könntest auch die Grundrecherchen oder einen Text mit grober Gliederung auslagern. Und wenn du selbst schreiben willst, hast du quasi das Wichtigste schon beisammen. Da ich das alles selbst mache, möchte ich an dieser Stelle auf einen Artikel von Christian hinweisen. Er hat seine ganz eigene Vorgehensweise, die für ihn funktioniert. Das hat jetzt nicht zwingend etwas mit einem Redaktionsplan zu tun, macht aber in Kombination sinn 😉
Schritt 5 – konsequent dranbleiben
Zu guter Letzt, wie immer der Hinweis: Nur wenn man dran bleibt und das konsequent durchzieht, ist es erfolgsversprechend. Erst wenn du dir DEINEN Redaktionsplan und DEINEN Workflow erarbeitet hast – erst dann entsteht entspanntes und kontrolliertes Bloggen, ohne sich einschränken zu müssen.
Hast du noch Tipps zum Thema Redaktionsplan? Wie machst du das hinter den Kulissen?
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