Gastartikel von Sabrina Tietmeyer – In Zeiten von Pinguin & Co. macht es uns Google nicht gerade einfach. Die Suchmaschine fordert perfekte Inhalte, die zum einen auf die Suchmaschine selbst und zum anderen Inhalte, die vor allem auf die User abgestimmt sind. Lt. Google sollen und dürfen wir keine Links manuell aufbauen. Denn jeder Link gilt als eine Empfehlung und diese sollten ausschließlich von jedem Webmaster höchst persönlich gesetzt werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, hat Google uns die Pinguin und Panda Updates in den letzten Monaten nur so um die Ohren geschlagen.
Wie geht es mit dem Linkbuildling weiter?
Aufgrund der Updates wissen wir, dass Google mittlerweile sehr genau auf das Linkprofil einer Seite schaut. Im Idealfall besteht das Portfolio aus 10% Blogkommentare, 30% aus Links von Artikeln, weitere 10% von truststarken Seiten, usw.
Wir wissen also, dass man nicht zu viele Links einer Art haben sollte. Ein gesunder Mix ist wichtiger denn je geworden. Vor allem Links von starken Seiten, wie z. B. Wikipedia oder große Verlags-Webseiten sind profitable. Jedoch kommt man an solche nur sehr schwer heran.
Google wird immer empfindlicher was die Links angeht. Netzwerke werden schneller erkannt, ebenso wie schlechte Links und Linktausch sowie -kauf. Sprich, alles was das Linkbuilding bisher ausgemacht hat, wird momentan von Google in Frage gestellt. Der klassische Linkaufbau indem man ein paar Links von Katalogen genommen hat, ein paar Gastartikel schrieb, AVZs nutze, usw. gerät immer mehr ins schwanken. Da drückt sich unweigerlich die Frage auf: “Kann man Linkbuilding überhaupt noch betreiben?”
Löst Contentmarketing das Linkbuilding ab?
Viele reden ja bereits darüber, dass das Linkbuilding tot ist, oder sich zumindest verändert. Schon vor dem Pinguin Update wurden die Rufe nach contentbasiertem Linkbuilding deutlich. Dies ist sicherlich eine Folge des Panda Updates, aber dennoch berechtigt. Denn die User wollen nicht irgendeine Seite auf Platz 1 haben. Nein, die User wollen die Seite auf Platz 1 haben, die ihnen wirklich die Antwort auf ihre Fragen liefert.
Erstklassiger Content ist sicherlich der 1 Schritt in die richtige Richtung. Zum einen für den User und zum anderen fürs Linkbuilding.
Allerdings wissen wir, dass jeder noch so gute Inhalt erst einmal bekannt gemacht werden muss, bevor er verlinkt wird. Es reicht nicht Unique Content für die Zielgruppe zu erstellen. Es reicht auch nicht wirklich genialen und auf die Zielgruppe abgestimmten Unique Content zu erstellen. Denn solange dieser nicht promotet wird, ist er zwecklos.
Wir wissen, dass ein paar Links ausreichen können, um einen wirklich guten Content nach vorne zu bringen. Zumindest so weit, bis das ganze ins Rollen kommt und die Links von alleine fließen. Sicherlich kann und sollte man unterstützend Social Signals mit einfließen lassen, auch wenn diese oftmals nur kurzfristige Erfolge erzielen.
Damit dennoch der erstklassig erstellte Content ein voller Erfolg und zum Linkmagnet wird, muss man Fingerspitzengefühl beweisen. 1 bis 2 Links an der richtigen Stelle, den richtigen Leuten Bescheid geben und mit etwas Glück kommt das Ding ins Rollen. Eine 100% Garantie dafür wird es aber niemals geben.
Wer schon mal versucht hat einen Linkbait ins Leben zu rufen, der weiß, dass die Erfolgschancen oftmals sehr gering sind. Es gehört immer eine große Portion Glück mit dazu und ähnlich wie bei Linkbaits braucht man dieses auf für einen erfolgreichen Contentmarketing-Linkbuilding-Mix.
Fazit: Contentmarketing und Linkbuilding verschmelzen
Meiner Meinung nach werden wir in Zukunft noch viel öfters den Begriff “Contentmarketing” hören. Doch wir wissen, dass dieser Begriff mit dem Linkbuilding einhergeht. Zukünftig werden somit nur noch Webseiten in den Top 10 sein, die nach diesen Prinzip handeln und die den Spagat zwischen hervorragendem Content und Linkbuilding geschafft haben.
Die einzig offene Frage ist jetzt nur noch: “Wie schaffe ich diesen Spagat?”. Die Antwort auf diese Frage wird uns sicherlich noch einige Wochen und Monaten beschäftigen. Letztlich wird uns die Zeit, einige Tests und die erfolgreichen Webseiten auf Platz 1 zeigen, wie es geht.
Autor des Gastartikels ist Sabrina Tietmeyer. Sie bloggt regelmäßig auf SEO-Diaries.de und beschäftigt sich leidenschaftlich mit allen Facetten der Suchmaschinenoptimierung.
Marius
Denn jeder Link gilt als eine Empfehlung und diese sollten ausschließlich von jedem Webmaster höchst persönlich gesetzt werden.
Also sollen bei Forenlinks die Forenbetreiber die LInks setzen?
Und bei Postkommentare, auch die Blogbeteiber die Post selber kommentieren?
Und bei Socail Bookmarks, Web Kataloge und so , sollen auch die Webmaster die ganze Links setzen?
Sabrina
Hi Marius,
ganz so eng, darfst du das natürlich nicht sehen. Bei Webseiten ist es schon so. Bei Blogs werden die Links unterschieden, zwischen Kommentaren und welche die der Inhaber selbst gesetzt hat.
Die Foren bilden sicherlich ne Ausnahme, denn hier sollte man eher von Fremden verlinkt werden, statt selbst nen Link einzutragen. Dies zeugt von der Qualität des Contents.
Katalogen & Co. setzt man als Betreiber ja selbst, allerdings beziehen sich diese nicht auf die eine Seite, sondern auf die Domain (mit Ausnahme der Bookmarks natürlich).
Gruß, Sabrina
Sammy
Contentmarketing oder doch PR Arbeit? Wieso immer ein neues Buzzword erfinden, wenn es doch schon gebräuchliche Worte gibt, die genau den Nagel auf dem Kopf treffen?
Für mich ist Contentmarketng das gleiche wie gute PR-Arbeit mit Hauptausrichtung auf die Pressearbeit. Ein guter Blogger ist auch nicht mehr als ein freier Journalist, der auf eigene Rechnung arbeitet. Das sind alles Begriffe, die nicht neu sind und die selbst Offliner verstehen.
Aber ja, der Trend geht immer mehr hin zur PR-Arbeit. In unserer Branche ist der Begriff auch noch so schön doppeldeutig. 😉
Vladislav Melnik
Hey Sabrina,
schön dich hier zu treffen! 😉
Ja, Content Marketing ist momentan in aller Munde. Ich betreibe selbst diese Form des Marketings und benutze den vermarkteten Inhalt zur Lead-Generierung.
Ich find’s eigentlich merkwürdig, dass sich das klassische Linkbuilding durchgesetzt hat. Google hat doch schon immer das Ziel gehabt, den User das „perfekte“ Ergbnis zu liefern. Warum hat sich nicht von Anfang an auf Content Marketing fixiert?
Liebe Grüße
Vladislav
Vladislav Melnik
Hey Sammy,
also ich denke, da sollte man schon differenzieren.
Content Marketing ist das Marketing mit Hilfe von hochwertigen Inhalt, mehr nicht.
PR dagegen eher der Beziehungsaufbau zu den verschiedenen Stakeholdern.
Aber das stimmt schon, irgendwie überlappt sich das alles. Im Endeffekt ist das eh alles Marketing bzw. ganzheitliches Marketingmanagement.
Gruß
Vladislav
Sabrina
@sammi: stimmt es hat sehr viel mit PR zu tun 🙂 Ich glaube aber, dass es letztlich egal ist, welchen Namen wir dem Kind geben. Wichtig ist nur, dass wir alle wissen, was zu tun ist 😉
@Vladislav: wundern tut mich das eigentlich nicht. Immerhin ist das klassische Linkbuilding um so vieles einfacher und es funktioniert ja auch. Wahrscheinlich hat hier der Kosten-Nutzen-Effekt gewonnen und Contentmarketing / PR-Marketing wurde hinten dran gestellt.
Gian
Hallo allerseits
Ich persönlich finde die Entwicklung hin zum Contentmarketing nicht schlecht. Langfristig gesehen wird sich somit Qualität durchsetzen, und zwar die Qualität dem Besucher einen Mehrwert zu bieten und nicht die Qualität möglichst gut an schnelle Links zu kommen.
Zugegeben, es gibt haufenweise Seitenbetreiber da draußen, die beides vorzüglich beherrschen und auch kombinieren. Aber es gibt immer noch haufenweise toprankende Seiten, bei denen ich mich echt frage, wo da genau der von Google angestrebte Nutzen für den Besucher ist.
Durch Contentmarketing an Links zu kommen hat für mich mit Vertrauen zu tun. Man muss Vertrauen aufbauen, um weiterempfohlen zu werden. Hierzu muss man regelmäßig überdurchschnittlich abliefern, was wiederum die Kreativität ankurbelt – wovon schlussendlich der Leser profitiert. Ehrlichkeit und Transparenz sind Trumpf und das ist gut so.
Um es mit den Worten von Corbett Barr zu sagen: Create High Shareable Epic Shit!
Grüße aus der Schweiz
Gian
Vladislav Melnik
Morgen Sabrina,
stimmt, da hast du recht. Wir gehen immer den einfacheren, anstatt den „richtigen“ Weg.
Gruß
Vladislav
Michael Schöttler
Ohne es böse zu meinen, aber solange es noch Millioenn von Rankings gibt die genau den Text oben wiederlegen, werden nicht die Seiten oben stehen, die sich bemühen, sondern die, die einfach wissen wo die Lücken sind 🙂
Auch ich hätte es gerne so wie oben beschrieben, aber soweit ist es noch laaaaaange nicht…
Felix
Ich glaube schon, dass Google relativ nah an diesem Ideal dran ist. Mein Gefühl (ohne dass ich es jetzt mir harten Fakten unterfüttern könnte) sagt mir aber, dass das erst in einigen Bereichen gilt, jenen, in denen es auch ausreichend erkennbaren Qualitätsinhalt gibt. Solang es sich um „Nischenthemen“ handelt, gewinnt immer noch die „alte Schule“.
Ronny
Ich denke auch, dass beides dazu gehört: wissen wie es funktioniert und wo die Lücken sind, aber gleichzeitig auch Qualität anzubieten, denn das will am Ende der Verbraucher haben. Aber diese gesunde Mischung ist doch in allen Bereichen ausschlaggebend und am Ende (hoffentlich) erfolgsversprechend…
Bernhard
Contentmarketing alleine reicht einfach nicht aus – na ja, vielleicht in engen Nischen, wo die Konkurrenz sehr schwach ist. Hier kann man sich mit einem längeren Beitrag auch unter die Top 10 platzieren.
In der Regel braucht man jedoch noch zusätzlich Backlinks, wenn man in den trafficstärkeren Nischen mit vorne dabei sein möchte.
Erkan E.
Hallo zusammen!
Die Bedeutung von relevanten und teilenswerten Inhalten, also Content Marketing, wird in Zusammenspiel mit Social Media in einem gesunden Online Marketing Mix immer größer. Ich finde z.B. die Strategie vom Shampoo-Hersteller Schwarzkopf einfach genial! Habe dazu einen passende Artikel geschriebe und werde hier die Best Practices aus diesem Bereichem sammeln:
http://www.e2marketing.de/social-media/content-marketing-beispiele-und-best-practices
Ihr könnt gerne mitmachen 😉
Tobi2
Es gibt nach wie vor tonnenweise Webseiten, die nur mittels klassischem Linkbuilding auf Platz 1 zu „harten“ Money Keywords stehen. Zudem ist bei gut gemachtem Linkbuilding faktisch kein objektiver Unterschied zu natürlichem Linkwachstum zu erkennen. Und auch Prozentwerte für die Verteilung von Linkquellen halte ich für eine sehr einseitige Sichtweise. Wenn man gute Kommentare in anderen Blogs hinterlässt, warum sollte es dann schlecht sein mehr als 10% an Links aus Blog-Kommentaren zu haben?
Google misst Qualität und nicht Quantität. Mit einigen wenigen gut aufgebauten Links (IMHO klassiches Linkbuilding) kann man extrem gute Positionen erzielen. Daher halte ich die These, dass Linkbuilding „tot“ ist, für falsch.
Webdesigner Skeptisch
Also den Teil wo Google sagt du darfst keine Links zu deiner Seite aufbauen würde ich gerne mal sehen. Was Google sehr wohl sagt ist Kommentarspamming mit Keyword „billig auto kaufen“ ist für Autohändler nicht zulässig. Also Linkbuilding ist nicht Tot um Himmels willen, es ist verbessert.
Man möge doch Links aufbauen zu relevanten Themen, Katalog Einträge in passenden Kategorien schaden auch nicht.
Aber natürlich ist Content King, nur – das war eben schon immer so. Da hat sich nichts geändert. Eine Seite die keine 50 Backlinks hat kriegst du bei 250mio Suchergebnissen nicht auf Seite eins – außer mit perfektem Onpage Optimieren der gesamten Domain auf quasi ein Keyword.
Linkbuilding soll aber anders entstehen. Über guten Content. Du platzierst guten Content, andere verweisen auf dich, gern kannst du auch zu relevanten Webmastern schreiben, hey – ich hab da was, was zu deiner Seite passt und wo du gut hinlinken könntest, es ist themenrelevant, es wird deine Leser interessieren, es ist einzigartig.
So in die Richtung wird das gehen. Idealerweise wie bei Wiki – du suchst etwas was du schreibst – formulierst ein wenig um – quelle:wikilink.
Das klappt nicht bei allen aber die großen müssen so kommen. dazu natürlich Zeitungsartikel, Onlinezeitungen etc – aber nicht als Kommentar sondern als post.
Web & Co
Ich persönlich sehe Contentmarketing weniger als eine PR-Strategie, sondern mehr als eine Dienstleistung. Viele wollen ihre Nutzer davon überzeugen, dass sie die Besten sind. Wenn z. B. Zalando in einem Blog zeigt welche Schuhe zur welchen Veranstaltung passen, ist das für die Nutzer nicht irgendein Marketing, sondern bietet einen Mehrwert, der ihnen positiv im Kopf bleibt. Somit sagen sie nicht das sie die Besten sind, sondern zeigen was sie können und lassen den User selbst entscheiden.
Das sich guter Content nicht von selber verteilt ist zwar schade, aber auch klar. Linkbuilding muss trotz allem weiterhin betrieben werden. Wenn der Inhalt der Seite jedoch nicht stimmt, nützen auch die besten Verlinkungen nichts.
Michael
Das Linkbuilding als Tot zu bezeichnen ist sicherlich übertrieben. Links haben nach wie vor eine grundsätzliche Wirkung im SEO-Bereich, wenngleich nicht mehr im gleichen Maß wie das früher mal der Fall war. Und das ist auch gut so. Ich finde die Entwicklung zu „gutem Content“ absolut zielführend. Auch wenn ich nicht so recht dran glauben mag, dass Google „guten Content“ technisch vollautomatisch erkennen kann. Wir werden sehen was uns die Zeit bringt.
Mark
Bin nicht sicher, ob das die Frage ist: “Wie schaffe ich diesen Spagat?”
Die Frage sollte m.E. eigenlich sein: Wie schaffe ich es, ein Angebot/eine Website zu machen, die die Leute interessiert und … „bereichert“, von der sie profitieren.
Wie schaffe ich „guten“ Content?!