Gastartikel von Arthur Gerletz – Noch immer wird das Design von Firmenlogos unterschätzt. Viele aufstrebende Unternehmer begreifen meistens nicht, welch wichtige Rolle ein gutes Logo spielt und wie kostbar es für die Weiterentwicklung ihres Geschäfts ist.
Im Folgenden werden wir klären, welche Bedeutung ein solches Logo eigentlich für eine Firma, oder eben auch für einen Blog hat und auf welche wesentlichen Feinheiten bei seiner Entstehung geachtet werden muss.
Die allgemeine Bedeutung des Logos
Das Logo stellt das Unternehmen bei der ersten Begegnung mit einem potentiellen Kunden vor und ist somit für den ersten und in den meisten Fällen auch entscheidenden Eindruck zuständig. Die eigentliche Bedeutung eines solchen Logos, kann ein einfacher Bürger allerdings erst dann verstehen, wenn er dessen Absicht in Betracht zieht.
Für was benötigt man also ein Logo? Hierbei können folgende Punkte betont werden:
- Indem die Kunden ein Logo sehen, prägen sie es sich ein und erinnern sich bei einem wiederholten Kontakt an Sie.
- Das Logo ist vertrauenserweckend, erzeugt Interesse und Begeisterung.
- Es beeinflusst Ihre führende Position und Überlegenheit in dem Geschäftsfeld, auf das Sie sich spezialisiert haben.
Das Logo erschafft bei Ihrem potentiellen Kunden einen ersten visuellen Eindruck: kurzfristig – über Ihre Firma erzählend und langfristig – permanent an sie erinnernd. Es ist nicht von Bedeutung, wo es sich befindet – auf dem Büromaterial (Kugelschreiber, Blöcke, Kalender usw.), in Zeitschriften, Zeitungen (als Werbung) oder auf der Visitenkarte – die Hauptsache ist, dass es einprägsam ist. Ein erfolgreiches Logo verspricht eine beachtliche Effizienzerhöhung der Werbekampagne, Verbesserung des Firmenimages und der Wahrnehmung Ihrer Firma auf dem Markt. Wenn man es nicht sorgfältig ausarbeitet oder es schlicht und einfach fehlt, wird die eigene Firma im besten Falle eines bedeutsamen Konkurrenzfaktors beraubt werden – der Wiedererkennbarkeit. Solch ein Unternehmen wird sich kaum als „solide“ bezeichnen können, deshalb wird man nicht mit einem großen Ansturm potenzieller Kunden, vor allem auf dem Wirtschaftsmarkt, rechnen können.
Wem kann man die Erstellung eines Logos anvertrauen?
Wenn man den Wert eines solchen Elementes, wie das Logo, in Betracht zieht, kann man sich vermutlich bereits denken, dass ein Unternehmen nur im höchsten Verantwortungsbewusstsein an das Auswählen der Experten für diese Arbeit herangehen darf. Sparen darf man hier auf keinen Fall! Es muss immer bedacht werden, dass es sich hier um ein Firmenzeichen handelt, welches in der Lage ist, zu dem Erfolg von Coca-Cola oder Apple zu verhelfen. Ausschließlich erfahrene Experten können es unter Beachtung aller wesentlichen Regeln und Anforderungen ausarbeiten. Im Gegensatz zu Laien und Autodidakten wissen sie, dass ein Logo nicht nur ein ausdrucksstarkes Bild sein darf, sondern auch eine Idee beinhalten muss.
In diesem Sinne: faul sein lohnt sich nicht! Wenden Sie für die Schaffung eines effektiven Logos Ihre allergrößte Kraft auf und die Ergebnisse Ihrer Mühen werden nicht auf sich warten lassen.
Besonderheiten bei der Erschaffung eines Logos
Schauen wir uns einmal die wesentlichen Grundsätze an, die bei der Ausarbeitung zu beachten sind.
Als erstes ist da der Stil. Viele haben den Wunsch nach einem ultra-modernen Logo. Dabei muss man aber beachten, dass eine solche Variante auch sehr schnell veralten kann. Im weiteren Ablauf folgt die Modernisierung des bereits vorhandenen Logodesigns, wobei diese jedoch nur erfolgen sollte, wenn es dringend nötig ist. Hat sich der Kunde das Design erst einmal gut eingeprägt, ist es wichtig, dass er es auch nach einigen Veränderungen wiedererkennt.
Zum nächsten Grundsatz zählt die Einzigartigkeit. Heutzutage versuchen einige neuer Unternehmer, bestimmte Elemente des Logodesigns schon bestehender Firmen zu übernehmen. Doch diesem Trend sollte man besser nicht folgen, denn ein Designer muss in erster Linie die ethischen Normen beachten und von selbst versuchen, eine individuelle Erscheinung zu kreieren.
Die Anziehungskraft: Das Firmenlogo muss unbedingt die Aufmerksamkeit derer auf sich ziehen, die Ihren Service vorher nicht nutzten oder Artikel Ihrer Firma nicht erwarben. Das heißt, dass Sie das Design Ihres zukünftigen Logos erst einmal austesten sollten. Es empfiehlt sich, potenzielle Kunden zu befragen oder eine Fokusgruppe ins Leben zu rufen, um herauszufinden, was man über das mögliche Logo denkt bzw. welche Wünsche und Emotionen beim Anblick geweckt werden.
Ein Firmenlogo muss sich durch gute Lesbarkeit hervorheben. Außerdem ist zu erwähnen, dass es von großem Nutzen ist, ein völlig einfaches Logo zu besitzen. Wenn man Einfachheit aus rationaler Sicht betrachtet, so merkt man, dass sie sich gegenüber der Kompliziertheit als gewinnbringender erweist. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein einfaches Logo „veraltet“, ist um vieles geringer. Zudem nimmt es weniger Aufwand für Stickereien oder Druck in Anspruch (einige komplizierte bzw. detailreiche Logos kann man als Stickerei nur schlecht wahrnehmen) und liest sich gut auf unterschiedlichen Hintergründen. Wenn Sie dem „Zauber“ komplizierter und kniffeliger Logos nicht widerstehen können, empfiehlt es sich, zu einem komplizierten ein vereinfachtes Logo in Auftrag zu geben. Beim Verkleinern dieser Variante wird man sehen können, welche winzigen Details und Zeichen nicht mehr realisierbar sind und herausgefiltert werden müssen.
Zum letzten Grundsatz zählt die Kreativität. Ihr Logo muss so einfach wie möglich sein und dennoch das gewisse Etwas besitzen – womöglich eines, das nur Ihr Zielkunde verstehen wird.

Das Format des Firmenlogos
Ein Logo muss unbedingt in einem Vektor- und nicht Rasterformat entwickelt werden. Für die einen ist das selbstverständlich, andere hören diese Bedingung aber zum ersten Mal. Damit man sich nicht in verzwickte Erklärungen verstrickt, sollte man bei der Auftragsgebung einfach erwähnen, dass die Größe des Logos im Vektorformat und ohne Qualitätsverlust frei veränderbar/skalierbar sein soll. Auf diese Weise kann man es später überall aufdrucken – sei es auf eine Visitenkarte mit 1×1 cm oder die Stirnseite eines Gebäudes mit 10×10 m.
Zu den am meisten verbreitetsten Programmen für die Erstellung von Logos zählen Corel Draw und Adobe Illustrator. Die Erweiterung des Dateinamens ist dann somit *.eps, *.ai oder das universelle *.pdf. Beachten Sie, dass es unmöglich ist, ein Logo, welches im *.jpg-Format geliefert wird, weiter zu bearbeiten. Dazu müsste man es wieder von Neuem im Vektorformat anfertigen.
In vielen Fällen kann man sich keine Vektor-Dateien auf dem Computer ansehen, da nicht alle benötigten Ausgangsprogramme installiert wurden. Dementsprechend vergessen einige, dass diese Dateien vorhanden sind, verlieren oder löschen diese. Das ist allerdings strikt untersagt, da das Vektorformat die Ausgangsdatei für alles andere ist. Natürlich könnte (könnte!) man auch eine *.jpg-Datei drucken, doch dementsprechend schlechter wäre dann auch die Qualität. Ein Logo im *.png- oder *.jpg-Format wird im Normalfall eher als Vorschauausführung und nicht als Arbeitsdatei genutzt.
Auch der Farbmodus gehört zum Format und spielt daher eine wichtige Rolle. Achten Sie darauf, dass Sie die fertige Vektor-Datei Ihres Logos in zwei Farbmodi bekommen – in RGB und CMYK. Es ist wichtig, dass man diese beiden auseinanderhält, da sie nicht in allen Bereichen genutzt werden können. Dateien im RGB-Modus sollte man z. B. nicht drucken, sondern lediglich im Internet verwenden. Anders herum gilt das auch für den CMYK-Modus. Bekommen Sie Ihr Logo lediglich in einem Modus, so wird es zwischen Druck und Web Farbverfälschungen geben.
Der rechtmäßige Besitzer Ihres Firmenlogos
Das Urheberrecht hat logischerweise der Designer. Haben Sie ein Logo gekauft, heißt das aber nicht, dass Sie damit auch die Nutzungsrechte bekommen haben. Ordnungsgemäß veräußert Ihnen der Designer diese beim Kauf des entstandenen Werkes, doch leider wissen viel zu wenige Unternehmer davon. Gehen Sie also sicher, dass Sie mit dem Logo auch das volle Nutzungsrecht erwerben. Sie gehen damit sicher, dass Sie ein individuelles Logo besitzen, damit machen können, was auch immer Sie möchten und garantiert nicht vom Urheber verklagt werden können.
Hier noch einmal alles auf einem Blick:
- Für Sie als Unternehmer sollte ein Logo ein unverzichtbarer Bestandteil Ihrer Präsenz sein, da es das Erste ist, was sich Ihr Kunde über Sie merken wird.
- Ihr Logo sollte ausschließlich von Experten entwickelt werden, denn somit gehen Sie sicher, dass es auch Ihnen den Erfolg von beispielsweise Coca-Cola oder Apple verschaffen könnte!
- Achten Sie bei der Erstellung Ihres Logos auf einen besonderen Stil, und Einzigartigkeit – kopieren Sie nichts, was an andere Firmen erinnern könnte.
- Setzen Sie bei der Entwicklung auf Einfachheit, denn diese veraltet nicht so schnell und erhält auch nach ein paar Veränderungen den Wert der Wiedererkennbarkeit Ihres Logos. Aber seien Sie vorsichtig – trotz des Einfachem sollte Ihr Logo das gewisse Etwas haben, welches die Blicke Ihrer Kunden im Späteren anziehen wird.
- Stellen Sie fest, wie Ihr Logo auf mögliche Kunden wirkt. Testen Sie es aus, damit Sie es mit ruhigem Gewissen zum offiziellen „Gesicht“ Ihrer Firma ernennen können.
- Gehen Sie nicht davon aus, dass Ihr Logo mit allen wichtigen Details in Ihre Hände gereicht wird. Folgendes soll unbedingt vor der Auftragsbestätigung im Gespräch mit dem Designer erwähnt werden: Ihr Logo wird nicht im Raster-, sondern im Vektorformat erstellt (ohne Qualitätsverlust frei skalierbar).Sie erhalten jeweils eine Ausgangs- bzw. Druckdatei (mit *.eps, *.ai oder *.pdf als Dateinamenendung) und eine Vorschaudatei (mit beispielsweise *.jpg als Dateinamenendung). Achten Sie darauf, dass die Dateien, die sich auf Ihrem Computer nicht öffnen lassen, nicht gelöscht werden. Alle Ausgangsdateien erhalten Sie im Farbmodus CMYK (damit beim Druck keine Farbverfälschungen entstehen).
- Das ausschließliche (zeitlich und räumlich unbegrenzte) Nutzungsrecht muss unbedingt Bestandteil des Paketes sein, damit Sie Ihr Logo in Ruhe nutzen und nicht mehr verklagt werden können! Bedenken Sie allerdings, dass dieses Recht möglicherweise weitere Kosten in Anspruch nehmen kann.
Fazit
Anhand dessen sehen wir nun, dass ein Logo somit nicht einfach nur irgendein Bild ist. Es steckt viel mehr als das allein dahinter und somit lohnt es sich, alles hinein zu investieren, was man hat, um seinem Unternehmen den höchst-möglichen Erfolg bringen zu können. Am Ende werden Sie staunen, wohin Sie dieser kleine aber wichtige Bestandteil Ihrer Firma gebracht hat.
Arthur Gerletz ist Geschäftsführer der Webdesign- und Internetagentur WOWASWEB. Mit ziler.net betreibt er auch einen Logoshop.
Christian
Super Artikel, vielen Dank dafür.
Vielleicht könnte Ihr mir bei einer Frage, die mich schon länger beschäftigt, weiterhelfen.
Ich habe mir vor knapp 3 Jahren zur Gründung ebenfalls ein Logo + Visitenkarten erstellen lassen. (siehe http://www.fenepedia.de)
Inzwischen gefällt mir das Logo gar nicht mehr und würde es am liebsten wechseln.
Ist es sinnvoll zum heutigen Zeitpunkt (nach 3 Jahren) das Logo neu gestalten zu lassen oder würdet Ihr an dem Logo festhalten?
Bestandskunden hab ich schon, allerdings bin ich nicht wirklich bekannt.
Für Tipps und Anregungen wäre ich sehr dankbar.
Bohn
Wenn du schon selbst sagst du bist nicht bekannt sehe ich da kein Problem. Selbst wenn…..frischer Wind und neue Ideen können immer gut tun. Ich hab ja selbst vor einem Jahr das Logo geändert weil ich umfirmiert habe. Bisher war das positiv.
Also ich sehe keinen Grund es nicht zu tun – das ist auch immer eine Chance sich etwas ins Gespräch zu bringen – vor Allem im Internet
Christian
Hallo Ralf,
den Hinweis mit dem frischen Wind finde ich gut.
Dann werde ich mich in nächster Zeit darum kümmern.
Was würdest Du für ein gutes Logo ausgeben?
Mein aktuelles hat mit damals knapp 250 Euro gekostet.
Bohn
Sie haben Post 😉
Mario Burgard
Wiedererkennungswert finde ich auch sehr wichtig.
Mann muss ein CI unter 100ten sofort erkennen können. Für W3Effekt habe ich ein Übergangslogo, aber auf meinem Blog, mit dem ich als Texter auftrete ist mir jedes Detail wichtig.
Auch die Typewriterschrift gehört für mich dazu, auch wenn ‚Special Elite‘ von den Google Webfonts sicher nicht einzigartig ist, so mach es die Mischung aus meinem Logo, die Bhut Jolokia, sowie mein Schreibmaschine.
Aber richtig gut finde ich die Logos von Apple und Nike. Schlicht, edel. Extremly hoher Wiedererkennungswert. In der Einfachheit liegt die Kunst.
Da muss ich noch hin.