Gastartikel von Sebastian Huke vom Fachmagazin Internethandel – Facebook wurde erst im Jahr 2004 gegründet und ist schon heute das weltweit größte soziale Netz im Internet. Alleine in Deutschland wird das Angebot von mehr als 20 Millionen Menschen genutzt, um mit Freunden, Bekannten und Familienmitgliedern im Kontakt zu bleiben und sich über Neuigkeiten auszutauschen. Da mehr als 90 Prozent der Facebook Nutzer der kaufkräftigen Konsumentengruppe der 14- bis 49-jährigen angehören, sind mittlerweile auch die Unternehmen auf das Netzwerk aufmerksam geworden und haben Möglichkeiten entwickelt, Facebook für geschäftliche Zwecke einzusetzen.
Das Grundprinzip basiert dabei auf der Erkenntnis, dass privat ausgesprochene Empfehlungen für Anbieter, Marken, Produkte und Dienstleistungen eine wesentlich höhere Glaubwürdigkeit aufweisen, als werbende Botschaften der Unternehmen selber. Von daher haben sich Methoden und Techniken durchgesetzt, mit denen Facebook als Kommunikationsplattform gegenüber Interessenten und Kunden eingesetzt wird. Dabei stehen vier verschiedene „Facebook Einrichtungen“ im Fokus. Es handelt sich um die Facebook Fanpage, die Facebook Gruppen, die Facebook Ads und den sogenannten F-Commerce. Während Seiten und Gruppen vor allem der Kontaktpflege mit potenziellen und bestehenden Kunden dienen, lassen sich mit Einsatz der Facebook Ads zielgruppengenaue Werbekampagnen konzipieren und umsetzen. Der vergleichsweise neue F-Commerce beschreibt dabei eine Methode, mit der Produkte direkt über Facebook Seiten vorgestellt und zum Kauf angeboten werden können. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Facebook Nutzer im Durchschnitt mehr Geld im Internet ausgeben, als Personen, die dem sozialen Netz nicht angehören. Von daher sollten sich vor allem Online-Händler mit den Möglichkeiten des Facebook Marketing beschäftigen, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen.
Kundengewinnung, Kundenbindung und Kontaktpflege: Die Facebook Fanpage
Die sogenannte Facebook Fanpage gehört zu den Basics des Social Media Marketing. Eine entsprechende Seite kann von jedem Facebook Mitglied mit wenigen Klicks und Eingaben und ohne Kosten eingerichtet werden. Den Zugang zur Fanpage erhalten Facebook Mitglieder dadurch, dass sie den dazugehörigen „Gefällt-mir Button“ anklicken. Ab diesem Zeitpunkt erscheinen neue Postings der Seite auf der Pinnwand der Fans, die sich dort auch mit eigenen Beiträgen an Diskussionen und Gesprächen beteiligen können. Einen „Gefällt-mir Button“ platziert man im Idealfall an prominenter Stelle im eigenen Webshop, um Besuchern so die Möglichkeit zu bieten, sich der Fanpage anzuschließen.
Von der Facebook Mitgliedsseite aus führt die Schaltfläche „Seite einrichten“ zu der Anmeldeprozedur für eine Facebook Seite. Hier kann man nun ein eigenes Profilbild hochladen und beliebige Info-Felder mit Informationen füllen. Sobald sich Anwender der Seite angeschlossen haben, sollte man dort regelmäßig interessante Informationen veröffentlichen. Bei Online-Händlern können dies zum Beispiel Hinweise auf neue Produkte, spezielle Angebote oder Rabatt-Aktionen sein. Hierbei muss man beachten, dass die angeschlossenen Facebook Mitglieder Beiträge auf der Fanpage kommentieren oder, je nach Einstellungen, selber Postings verfassen können. Diese sollten durch den Betreiber der Seite regelmäßig verfolgt, beantwortet und moderiert werden. Für diese Betreuungsarbeit sollte man eine gewisse Arbeitszeit einplanen, da eine schlecht gepflegte Facebook Seite schnell einen negativen Effekt entwickeln kann. Die Mitglieder versprechen sich aktuelle Informationen und Neuigkeiten ebenso, wie die Beantwortung ihrer Frage und die Beschäftigung mit ihren spezifischen Problemen. Reagiert der Betreiber hierauf schnell, freundlich und hilfsbereit, dann kommt dies seiner Reputation als Online-Händler zugute. Kümmert man sich dagegen nicht ausreichend um die Facebook Seite, dann könnten negative Rückschlüsse auf die Servicebereitschaft und Leistungsfähigkeit gezogen werden.
Gleiche Interessen und Hobbys verbinden: Facebook Gruppen im Marketing-Mix
Mit den Facebook Gruppen steht eine zweite, sehr interessante Möglichkeit, zur Bekanntmachung eigener Shops und Angebote zur Verfügung. Solche Gruppen können von jedem Facebook Mitglied kostenlos gegründet werden. Im Gegensatz zu den Facebook Seiten beschäftigt sich eine Gruppe in der Regel nicht mit einem bestimmten Unternehmen, einer bekannten Person oder einer Marke sondern vertritt stattdessen ein spezielles Thema, einen Interessenbereich, ein Anliegen oder ein Hobby. Interessiert sich ein Facebook Mitglied für eine Gruppe, so kann er seine Aufnahme per Mausklick beantragen. Je nach gewählter Einstellung des Gruppen-Administrators werden Beitrittswünsche automatisch bestätigt oder müssen von einem entsprechend autorisierten Mitglied der Gruppe freigegeben werden. Innerhalb der Gruppe kann nun genauso kommuniziert werden, wie auf einer Facebook Seite. Mitglieder können hierzu Links posten, Beiträge verfassen und sich an Diskussionen beteiligen.
Für Online-Händler gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Nutzung von Facebook Gruppen. Erstens können sie selber eine zum Shop-Thema passende Gruppe gründen und leiten. Das hierzu gewählte Thema sollte möglichst konkret und exakt beschrieben werden, damit sich interessierte Facebook Mitglieder auf Anhieb angesprochen fühlen. Wichtig ist, dass die Facebook Gruppe ebenso sorgfältig und regelmäßig gepflegt wird, wie eine Facebook Seite. Andernfalls gewinnen die Mitglieder unter Umständen einen negativen Eindruck vom Shop-Betreiber. Zweitens können sich Online-Händler auf die Suche nach bereits bestehenden Gruppen zu passenden Themen machen, diesen beitreten und dort durch informative und hilfreiche Beiträge und Antworten auf sich und ihren Shop aufmerksam machen. Bei dieser Vorgehensweise ist der Arbeitsaufwand deutlich geringer. Selbst dann, wenn eine solche Gruppenmitgliedschaft für eine Weile nicht gepflegt wird, bleiben negative Effekte aus. Wem als Online-Händler selbst dies zu mühevoll erscheint, der kann drittens eine relevante Gruppe auswählen und deren Administrator, gegen Zahlung einer Provision, darum bitten, zu bestimmten Zeiten auf den Shop oder spezielle Angebote hinzuweisen.
Zielgruppengenaue Alternative zu Google Ads: Facebook Ads als moderne Werbeform
Im Marketing-Mix erfolgsorientierter Online-Händler spielen Google Ads mittlerweile eine tragende Rolle. Diese Anzeigenform wird vor allem dann eingesetzt, wenn die Suchmaschinenoptimierung eines Anbieters noch nicht sonderlich weit fortgeschritten ist oder wenn eine Einblendung bei bestimmten Suchbegriffen gewünscht ist, die bereits übermäßig stark von der Konkurrenz besetzt sind. Mit den vergleichsweise neuen Facebook Ads steht Online-Händlern eine interessante Alternative zur Verfügung, die sich vor allem durch eine bessere Steuerungsmöglichkeit in Bezug auf die anvisierte Zielgruppe auszeichnet. Die Grundstruktur von Google und Facebook Ads ist dabei sehr ähnlich. In beiden Fällen erhält der Anwender die Möglichkeit, eine individuelle Anzeige zu erstellen, die Nutzern der jeweiligen Plattformen am Seitenrand eingeblendet wird.
Selbst die Abrechnungsmodelle beider Varianten sind dabei annähernd identisch. Der Anwender wählt aus, ob er eine Anzeigenkampagne auf der Basis von Klicks oder Impressionen bezahlen will. In beiden Fällen besteht die Möglichkeit, ein festes Budget festzulegen. Wird dieses überschritten, dann stoppen die Systeme die Werbe-Einblendung automatisch, so dass keine weiteren Kosten entstehen. Der wesentliche Vorteil der Facebook Ads besteht darin, dass der Werbetreibende Einfluss auf die angesprochene Zielgruppe nehmen kann. Anhand von Kriterien wie Alter, Ausbildung, Beruf, Geschlecht oder Interessen kann genau festgelegt werden, wem die Werbung angezeigt werden soll. Hierdurch weisen Facebook Werbekampagnen einen niedrigeren Streuverlust auf, als dies bei Google Ads der Fall ist. Allerdings muss man bedenken, dass der durchschnittliche Google Anwender in der Regel deutlich empfänglicher für Werbung ist, da er Google ohnehin verwendet, um nach etwas zu suchen oder zu recherchieren. Der Facebook Anwender besucht das soziale Netz dagegen, um private Kontakte zu pflegen oder sich über Neuigkeiten aus seinem sozialen Umfeld zu informieren und ist von daher deutlich weniger aufmerksam gegenüber Werbeanzeigen.
Von der Empfehlung zum Kauf mit nur einem Klick: F-Commerce im Fokus
Internet Nutzer sind es gewohnt, Produkte in Online-Shops, auf Marktplätzen oder auch zunehmend mit mobilen Endgeräten per M-Commerce einzukaufen. Die noch vergleichsweise neue Variante des Online-Einkaufs direkt auf den Seiten von Facebook wird von Experten als F-Commerce bezeichnet. Das Konzept basiert auf der Beobachtung, dass Facebook Nutzer im Internet mehr Geld ausgeben als Verbraucher, die dem sozialen Netz nicht angehören. Von daher ist es naheliegend, Produkte genau dort anzubieten, wo ohnehin Erfahrungen mit Anbietern, Herstellern, Marken und Produkten ausgetauscht und entsprechende Empfehlungen ausgesprochen werden. Hinter dem F-Commerce stehen derzeit zwei unterschiedliche technische Konzepte.
Zum einen handelt es sich hierbei um die bloße Darstellung von Produkten und Angeboten auf Facebook Seiten. Zum anderen gibt es neuerdings auch die ersten Programme, mit denen sich der komplette Einkaufsprozess innerhalb von Facebook darstellen lässt. Online-Händler, die auf ihren Facebook Seiten lediglich Produkte anzeigen lassen wollen, können hierzu eine wachsende Zahl meist kostenloser Applikationen nutzen. Klickt ein Facebook Mitglied auf eine solche Produktanzeige, dann wird er in den Online-Shop des Betreibers geleitet und kann hier seinen Einkauf auf konventionelle Art tätigen. Bei vollintegrierten Lösungen, diese müssen allerdings noch manuell erstellt werden und sind dementsprechend teuer, sind Warenkorb, Check-Out und Bezahlverfahren unmittelbar in Facebook selber integriert. Der Verbraucher muss zum Einkauf nicht die Plattform wechseln und kann sich im F-Commerce Shop sogar mit seinem Facebook Account anmelden und identifizieren. Facebook selber scheint für die nähere Zukunft eine Ausdehnung des F-Commerce zu planen. Eine eigene Facebook-Währung wurde hierzu bereits entwickelt. Künftig wird die Möglichkeit für Online-Händler, direkt mit Facebook Geld verdienen zu können, daher deutlich einfacher werden.
Kombinierte Marketing-Strategien: Facebook Marketing für Online-Händler
Die hier vorgestellten Maßnahmen, Strategien und Instrumente in Sachen Social Media Marketing entfalten ihre volle Wirkung, wenn man sie geschickt miteinander kombiniert. Wer als Online-Händler auf eine ausgewogene Mischung seiner Kommunikation aus Facebook Seiten, Gruppen und Facebook Ads setzt, der hat sehr gute Chancen auf zusätzliche Kunden und höhere Umsätze. Vorteilhaft wirkt sich dabei aus, dass die Seiten- und Gruppenaktivitäten kostenlos sind. Allerdings muss hier ausreichend viel Arbeitszeit eingeplant werden, da das Facebook Marketing nur dann wirkt, wenn regelmäßig gepostet, informiert, kommentiert und geantwortet wird. Wer als Online-Händler nicht genug Zeit hierfür aufbringen kann, der sollte sich lieber auf gelegentliche Veröffentlichungen innerhalb von fremden Gruppen beschränken.

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Über INTERNETHANDEL:
Das Fachmagazin INTERNETHANDEL berichtet seit 2003 über den Online-Handel und über erfolgreiche Geschäftsideen im Internet. Interviews mit Unternehmern, Praxistipps von Experten, Berichte über nützliche Software sowie aktuelle Studien und Berichterstattungen bilden den redaktionellen Bereich des Magazins und bieten eine umfassende Unterstützung für Existenzgründer und erfahrene Unternehmer. Die Internetseite von INTERNETHANDEL enthält aktuelle Nachrichten aus dem Bereich Online-Handel und berichtet über erfolgreiche Neugründungen. Ein wöchentlicher Newsletter kann kostenlos abonniert werden.
PCPrima.de
Interessanter Artikel. Hatte bisher denn Begriff F Commerce noch nicht gehoert, muss aber sagen dass hoert sich nach einem produtiven Konzept an.
G. Beller
Den Begriff hatte ich ebenfalls noch nicht gehört.
Bezüglich der Studie, die besagt, dass Facebook Nutzer im Durchschnitt mehr Geld im Internet ausgeben, soviel sagt das doch auch wieder nicht aus, oder? Bei der Zahl von Personen, die auf Facebook registriert sind würde es mich überraschen wenn es anders wäre. Davon abgesehen ein guter Artikel.
Glenn Arnold
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