Nein, sind sie natürlich nicht. Ich wollte einfach mal auf den Zug aufspringen und alles tot reden, was in irgendeiner Form Konkurrenz hat. Darum geht es im weitesten Sinne beim heutigen Webmaster-Friday.
Das Spiel der Toten
Eigentlich könnte man den Artikel zu einem schnellen Tot führen, denn die Regeln sind im Internet recht einfach. Zumindest wenn man sich so manche Artikel zu verschiedenen Diensten durchliest. Zusammenfassend findet man andauernd typische Artikel wie:
- Die Zeitung ist tot, weil es das Internet gibt.
- Blogs sind tot, weil es Twitter gibt.
- Twitter ist tot, weil es Facebook gibt.
- Facebook ist tot, weil es Google+ gibt.
- SEO ist tot, weil es Social Media gibt.
- Und Social Media ist tot, weil wir keine Zeit mehr haben.
Das so die Zusammenfassung der Meldungen der letzten Monate/Jahre 😛
Soviel also zu den Spielregeln. Obwohl Blogs ja eh schon tot sind, stellt sich nun die Frage, ob Blog-Kommentare durch Social-Media sterben. Aber kommen wir mal zum ernsthaften Teil des Artikels:
Kommentar-Faulheit in der Blogosphäre
Es wurde auch hier schon des öfteren darüber diskutiert, das Blog-Kommentare abnehmen. Viele Blogger geben auch offen zu, das sie angesichts der vielen Dienste und durch einen straffen Tagesablauf kaum die Motivation finden selbst zu kommetiern.
Auch ich selbst bin zur Zeit nicht der Aktivste wenn es um das Kommentieren guter Artikel geht. Das liegt aber daran, das ich momentan nicht wirklich viel Zeit habe um überhaupt Artikel zu lesen, da stellt sich die Frage nach einem Kommentar bzw. nach der Teilnahme an einer Diskussion überhaupt nicht.
Nehmen wir mal Blogs im Allgemeinen und die diversen Social-Media Dienste, stellt man schnell fest das man eigentlich hauptberuflich „Leser“ sein müsste um alles mitzubekommen.
Da sind Kommentare natürlich nicht unbedingt weit oben auf der Prioritätsliste – könnte ich mir vorstellen…..
Allerdings lebt ein Blog von Kommentaren. Diese stellen eine fortführende Diskussion eines Artikels dar, dienen als Anerkennung für den Blogger oder geben weiterführende Informationen mit auf den Weg. Ohne macht ein Blog also wenig Sinn UND wenig Spaß.
Social-Media Dienste als weitere Kommentar-Plattformen
Natürlich verändert sich das Nutzungsverhalten durch Dienste wie Facebook oder Google+. Twitter möchte ich mal außen vor lassen, denn ein Tweet ersetzt in der Regel nicht wirklich ein sinnvolles Kommentar und eine Diskussion ist auch nur erschwert möglich.
Aber auf Facebook und Google+ wird bei guten Artikeln oder Quellen auch fleißig kommentiert. Nur eben nicht, bzw. etwas weniger auf dem Blog selbst.
Meiner Meinung werden Kommentare also nicht zwingend weniger, sonder verlagern sich. Outsourcing sozusagen 😛
Heißt also, und das hat Martin beim Thema des WMF auch angesprochen, es verändert sich die Art und Weise – die Kommentar-Kultur.
Gut oder böse?
Ist das nun eine gute Sache, oder eher nicht?
Das lässt sich meiner Meinung nach nicht pauschal beantworten. Ich persönlich bin aber der Meinung, das es eher Vorteile hat. Immerhin wird die Aufmerksamkeit auf einen Artikel durch die Aktivität bei den diversen Social-Media Plattformen erhöht. Zudem erreicht man dadurch wieder Leser, die man sonst vermutlich nicht erreicht hätte. Blöd ist es nur dann, wenn man seine Artikel zwar in der „soziale Medienwelt“ verbreitet, aber selbst nicht wirklich aktiv hinter her ist. Dann geht natürlich eine Diskussion an mir vorbei.
Aber generelle sehe ich die Dienste eher als sinnvolle Ergänzung. Und die Kommentar-Frequenz ändert sich nicht großartig, sie wird (je nach Artikel) einfach nur ausgelagert. Darauf muss man sich einschießen.
Im Endeffekt ist es wohl aber so, das die richtigen Diskussionen zu einem Thema nach wie vor unter einem Artikel stattfinden. Und das wird denke ich auch so bleiben. Und man kann es ja auch selbst etwas steuern, in dem man z.B. Facebook-Kommentare in den Blog mit einbindet. Da ich Facebook nicht mag, mach ich das nicht. Es wäre aber eine Möglichkeit.
Letztlich ist es aber doch so, das die Zeitung (die aus Papier) noch immer lebt!
Was meint ihr dazu? Kommentiert, wo immer ihr wollt 😛
Chriz
Du hast vergessen, dass die E-Mails tot sind.. 😉
Natürlich werden immer mehr in Facebook etc. direkt kommentieren, als erst auf den Blog zu gehen, seine ganzen Daten auszufüllen und dann noch den Text zu schreiben. Wir müssen damit einfach mitgehen und es gibt ja auch schon gute Plugins, die uns dabei unterstützen.
Ich seh es so, wer gute Diskussion und Kommunikation schafft, der hat guten Erfolg. Egal ob auf der Seite direkt oder auf Facebook. Es macht sich trotzdem bezahlt.. 🙂
Bohn
Das stimmt so nicht ganz. Das „Extra auf die Seite gehen“ fällt als Gegen-Argument weg, denn wer den Artikel wirklich liest ist entweder im Feedreader wo man direkt zu den Comments kommen könnte oder eben auf der Seite selbst.
Nur ist man eben sobald man einen Artikel teilt (was ein Blogger ja auch will) gleich bei der dazugehörigen Social-Media Plattform. Und DANN ist es natürlich einfacher da einfach seinen Senf mit zu verpacken 😛
Aber du hast rech, man muss eben mit dieser Entwicklung mitgehen und es nicht gleich als Negativ abstufen.
Malte
Alles hab so wild! Ich persönlich nutze alle Kanäle für einen Kommentar, je nach dem wo ich die Nachricht sehe.
Gott sei Dank ist das Sommerloch hoffentlich bald zu ende, damit man sich wieder über wichtige Dinge aufregen kann.
DanielB
Mich stört das nicht, wenn Blogger oder andere Besucher keine Kommentare hinterlassen. Natürlich hat dies auch ab und an mal den Anschein, dass es keine Besucher geben würde, aber ich weiß es besser und damit gut.
Dass sich die Kommentare eher verteilen stimmt absolut. In den Social Networks ist teilweise auch das Feedback höher.
Jonas
Moin,
lustigerweise erhalte ich im Gegensatz zu früher nicht sonderlich viel weniger Kommentare auf meinem Blog, dafür werden die Inhalte immer belangloser und die verlinkten Werbseiten immer dubioser. Es geht halt oft nur noch um den Backlink…
Maik
Als ich würde auch nicht sagen das Kommentare tot sind. Denn wen man sich mal die Kommentare z.B. auf FB und in einen Blog anschaut gibt es da schon unterschiede. Wer in einen Blog direkt kommentiert schreibt in der Regel schon 3-10 Zeilen und bei FB sehe ich oft dagegen nur 3-10 Wörter 🙂 . Die andere Frage ist zudem will man seine Kommentare nur noch auf anderen Plattformen zu stehen haben. Statt selbst den
gutenContent zu besitzen 🙂 .Roland Kopp-Wichmann
Ich kann auch nicht feststellen, dass Blog-Kommentare tot sind, jedenfalls nicht bei mir. Hat vielleicht mit meiner speziellen Leserschaft zu tun, denen ich einmal pro Woche einen langen Artikel liefere.
Wer den liest, ist meist irgendwie am Haken und etliche schreiben dann auch ausführliche Kommentare. Ich denke, je besser der Content umso größer die Chance für Kommentare.
Günther
Solange ein Blog für die Leserschaft einen wertvollen Mehrwert bietet, kommt es nicht so sehr auf die Anzahl der Kommentare an. Vor allem wenn sich die Diskussionen nur in andere Gefielde verschieben.
Es werden auch immer genügend Leser überbleiben, welche nun nicht gerade „Fans“ von gewissen Social-Media-Seiten sind, und daher weiterhin für Diskussionen/Kommentaren in den Blogs selbst sorgen werden.