27.05.11

Der Blog als Marketing-Instrument – So das Thema, das ich als Martins Vertretung beim Webmaster-Friday gewählt habe. Das Thema kam aber nicht von ungefähr, denn es stand ohnehin auf meinen Zettel. Warum also nicht gemeinsam behandeln 😉

Marketing Werkzeug Blog

Das Thema hatte ich wie gesagt schon auf dem Schirm. Warum ist ganz einfach: Meine Tätigkeit als Blogger verbunden mit der Präsenz auf Twitter & Co. führten dazu, dass sich meine Selbständigkeit weiterhin positiv nach oben entwickelt. Vor einigen Tagen hab ich mal die letzten Monate überdacht und mir vor Augen gehalten was eigentlich durch das Bloggen passiert ist.

Ich verdiene mein Geld ja teilweise durch Kundenaufträge und teilweise durch Online-Projekte. Am Anfang meiner Selbständigkeit machte ich mir noch Gedanken, wie ich regional werben könnte. Oder sagen wir besser, wie ich effektiv werben könnte. Irgendwie waren aber alle meinem Budget entsprechenden Marketing-Methoden nicht das Richtige und die anderen eben oberhalb meiner finanziellen Schmerzgrenze. Man weiß ja nicht was dabei raus kommt. Glücklicherweise haben sich die Aufträge zu der Zeit aus Kontakten und Empfehlungen ergeben. Es war OK und ich konnte schon zu Beginn nicht meckern.

Als ich vergangenen Sommer meinen Blog startete, war es nicht mein Ziel darüber an Aufträge zu kommen. Dafür bin ich das Ganze auch viel zu „unprofessionell“ angegangen. Sollte halt einfach mein Blog werden, in dem ich über die Dinge schreibe, die mich im Arbeitsalltag beschäftigen. Daraus wurde aber relativ schnell mehr. Um das deutlich zu machen hier mal eine grobe Statistik über die Herkunft meiner Kunden:

Marketing-Instrument-Blog-Stats

Bevor ich angefangen habe zu bloggen und via Twitter & Co. Kontakte zu knüpfen kamen 98% aller Kunden aus der Region. Meist sogar im Umkreis von 15km. Seit meinem Blogstart hat sich das Blatt gewendet. Mittlerweile kommen 75% meiner Einnahmen von Kunden außerhalb der Region. 25% sind noch regional. Und es tendiert immer mehr in die Richtung.
Wenn man nun bedenkt, das ich mir eigentlich keine Gedanken darüber gemacht habe durch den Blog wirklich Aufträge zu gewinnen (sonst hätte ich einen Kooperate-Blog gestartet) ist das meiner Meinung nach schon erstaunlich und erfreulich zugleich.

Natürlich ist es nicht nur das Bloggen alleine. Eine ebenso große Bedeutung gilt den sozialen Netzwerken, durch die aus Lesern Kontakte wurden.

Der Blog als Marketing-Werkzeug – Eigentlich eine simple Sache

Und eigentlich ist es nicht einmal verwunderlich und recht simpel.

Ok, zugegeben, ganz so einfach ist es nicht. Drauf los bloggen und twittern und hoffen das was geht funktioniert nicht. Letztlich muss man meiner Meinung nach auch am Bloggen Spaß haben, denn hat man das nicht, werden es die Leser merken. Merken die Leser nun das man vielleicht nur zu einem bestimmten Zweck bloggt (Geld z.B.) dann bleiben sie aus, werden nicht zu Stammleser, Abonnenten, Follower oder weiß ich was. Darunter wiederum leidet die Kommunikation in den sozialen Netzwerken. Mit richtig guten Kontakten wird man so eher weniger ins Gespräch kommen. Und mit gut meine ich nicht nur im Sinne möglicher Empfehlungen und Aufträge, sondern auch generell was den Erfahrungsaustausch und Kooperationen betrifft.

No Chance also, wenn beim Leser der Funken nicht überspringt und man keinen Mehrwert bietet, oder Persönlichkeit zeigt.
Soweit so gut, gucken wir uns anhand fünf möglicher Stationen einen möglichen Weg an, den man im Idealfall gegangen ist (vielleicht sogar unbewusst.)

Vom Blog zum Kunden

  1. Der Blog
    Ausgangslage ist natürlich ein Blog, in dem Themen behandelt werden, die die eigenen Leistungen abdecken oder anschneiden. Wer hätte das gedacht? 😉
    Wichtig ist meiner Meinung nach – und ich kann es nur immer wieder sagen – das man gerne bloggt, Mehrwert bietet und Persönlichkeit zeigt.
  2. Leser, Follower und Fans
    Nächste wichtiger Schritt ist der Aufbau von Stammleser und die Kommunikation über Kommentare, Twitter, Facebook, Xing und Co. KOMMUNIKATION!!!
    Manche glauben einen schlechten Link in der Woche zu verbreiten bedeutet SocialMedia…nenene! Ich bin mit Sicherheit kein SocialMedia Experte, aber wenn es eines ist was einem einleuchten sollte, dann das es dabei um Kommunikation geht.
  3. Kontakte knüpfen
    Durch Kommunikation entstehen dann wertvolle Kontakte aller Art. Also wie oben schon geschrieben nicht nur wertvoll für spätere Aufträge, nicht das ich falsch verstanden werde 😛Diese 3 Dinge ergeben dann am Ende eine gewisse Reputation, oder eben nicht 😛
  4. Die ersten Interessenten
    Wenn alle oben genannten Punkte im Einklang sind (hört sich das schrecklich an), dann kann es mit etwas Glück zu ersten Interessenten kommen. Und auch dann muss man sich weiterhin in Sachen Kommunkation bemühen und zeigen das man locker, erreichbar und motiviert ist.
  5. Kunden und Kooperationen
    Am Ende kommt im Idealfall dann ein Auftrag oder eine Kooperation zustande.

Natürlich gilt: Alle kann, nichts muss. Manchmal muss man auch einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

Beispiele

Wie viele mitbekommen haben, arbeite ich hier und da mit Soeren/eisy zusammen. Heute (behaupte ich mal :P) profitieren wir beide davon, das wir uns über den weg „gesurft“ sind. Das war schon ziemlich am Anfang meines Blogs.  Ich hab gebloggt und meinen Hintern auf Twitter breit gemacht. Natürlich bin ich Soeren bei Twitter gleich gefolgt, denn seinen Blog las ich schon lange zuvor. Irgendwie hat ihm dann ein Artikel von mir gefallen und so kam eines zum anderen. Ich will keinen Roman darüber schreiben, aber dennoch zeigen wie meine plötzliche Präsenz bei Twitter und vorerst ein Artikel mit Mehrwert für ihn zu einer dauerhaften lukrativen Kooperation führte.

Oder zum Thema richtige Zeit, richtiger Ort:

Twitter-EmpfehlungDas ist nicht das erste mal, dass es so läuft. Björn hat einen Dienstleister gesucht, Lars hat mich empfohlen und ich habe mich gefreut. Und ich muss sagen, Twitter kann einen echt manchmal am Arbeiten hindern – Und dennoch ist es wichtig ein Auge drauf zu haben.

Offline Werbung überflüssig?

Stellt sich mir die Frage, ob ich mir in Zukunft die Gedanken über Offline-Werbung sparen kann. Die oben genannten Beispiele waren „nur“ zwei und es sieht so aus, also ob sich da so einiges Dauerhaftes entwickelt. Natürlich kann man sich nicht darauf verlassen, dass das ewig so weiter geht, aber mir fällt gerade ehrlich gesagt nicht wirklich ein guter Grund ein warum ich einen Haufen Geld in Offline-Werbung investieren sollte, obwohl die Chancen auf wirklichen Erfolg eher mäßig sind. Aber ich muss auch sagen, das ich jetzt nicht unbedingt viel Erfahrung mit Offline-Werbung im Sinne von richtigen Kampagnen habe, ich bin meistens online 😛

In diesem Sinne, euch ein schönes Wochenende.

Natürlich würde ich mich tierisch auf eure Erfahrungen in diesem Gebiet freuen 😉 Austausch und Diskussionen ausdrücklich erwünscht!

Über den Autor Ralf Bohnert

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12 Kommentare für “Blog als optimales Marketing-Werkzeug – Offline Werbung überflüssig?”

  1. Hi,

    vielen Dank, dass Du keinen 0815-Beitrag geschrieben hast! Ich habe es eben sehr begrüßt, dass Du aus dem Nähkästchen geplaudert hast. Denn ich finde, gerade am Anfang ist es heute (!) schwer sich durch zu setzen. Die jenigen, die Empfehlungen aussprechen könntent, sind eher skeptisch geworden. Bei älteren Hasen mag das ganz gut funktionieren, aber sonst bin ich da eher reservierter mit meiner Begeisterung. Klar, man muss immer erst alle kennen lernen, das weiß ich. Aber da das Netz heute so groß ist, dauert es auch länger – das wollte ich damit sagen!

    Einen Blog finde ich aus vielen Gründen wichtig, finde es aber ein gutes Beispiel, dass es bei Dir so ausgezeichnet funktioniert!

    In diesem Sinne ein schönes Wochenende, viele Aufträge und gute Artikel!
    Petra

  2. Hallo Ralf,

    Vielen Dank für diesen ausführlichen Artikel. Klasse!

    Dein Beitrag motiviert doch sehr, denn auch ich befinde mich derzeit in den ersten Tagen meiner Web-Selbständigkeit. Ich habe zwar bereits auch ohne Blog, Aufträge ans Land ziehen können (eher regional), doch auch ich bin davon überzeugt, dies durch durch einen guten Blog zu intensivieren, um aus Lesern bestenfalls Kunden zu machen.

    In wie weit sich mein bald startender Blog zu den Themen WordPress, Photoshop, Web-Texte, Social Web, etc. auf konkrete Kundenaufträge auswirken wird, ist natürlich noch nicht abzusehen. Aber ich meine nach einem halben Jahr kann man ein erstes Fazit ziehen. Und wie du schon sagtest, auf die richtige Kommunikation kommt es an.

    Im Vorfeld meiner Selbsständigkeit habe ich mir natürlich auch Gedanken gemacht, ob es sich lohnen kann in die doch recht teure „Offline-Werbung“ zu investieren. Bisher habe ich noch keine Aktionen in Zeitungen und ähnlichen Medien gestartet, und werde dies wohl auch nicht durchführen. Da es mir momentan zum einen recht teuer ist, und die Streuung doch recht weit sein wird. Denn, auch wenn es oftmals nicht so scheinen mag, viele Menschen können mit Begriffen wie Blog, Facebook, Google und C.o noch immer nichts anfangen. Deshalb sollten die Werbemaßnahmen immer zielgerichtet sein, und dies kann mit Onlien-Werbemaßnahmen besser gesteuert werden.

    In diesem Sinne, auf erfolgreiche Kundenprojekte, und ein tolles Wochenende!
    Tobias

  3. Danke für den sehr persönlichen Einblick. Als ich den Artikel in meinem Newsreader fand, wollte ich zuerst gar nicht reinschauen. Wieder so ein glattgebügelter Artikel mit den allbekannten Weisheiten dachte ich zunächst, wurde aber ganz angenehm überrascht.
    In vielem erkenne ich mich selbst wieder, wie es bei mir damals losging und wenn ich heute manchmal innehalte und schaue, dann staune ich selbst, wie sich alles so entwickelt hat.
    Danke für den Hintergrund, der mich anspornt, ähnliches bei uns mal zum Besten zu geben.

    Gruß aus Dresden
    Uwe

  4. Interessanter Beitrag. Da ich jetzt seit ca. 10 Jahren selbstständig bin und eben nicht nur im Webbereich arbeite kann ich dir dazu sagen, des es ohne Offline Werbung einfach nicht geht. Bestimmte Branchen erreichst du nur auf klassischem Wege, wie z.B. Messen, Flyer usw.

    Wenn du herausfinden willst, ob dir eine Offline Kamapgne etwas bringt, bleibt dir nur testen. Genau wie im Web 🙂

    Ich persönlich würde niemals auf eine einseitige Marketingstrategie setzen. Es gibt so viele Möglichkeiten Kunden zu gewinnen. Die Frage ist immer, wie kommuniziert und arbeitet deine Zielgruppe. Damit ergibt sich dein Marketingmix häufig von allein.

    Viel Erfolg für deine Projekte.

    Grüsse

    Bernhard

  5. @Petra danke, das freut mich.

    @Tobias, dann wünsche ich dir doch viel Erfolg mit einem Vorhaben 😉

    @Uwe, das ist doch ein gutes Beispiel das Überschriften nicht alles aussagen 😉

    @Bernhard, klar, testen ist immer wichtig. Aber ich denke solange ich meine Aufträge über verschiedene Kanäle im Internet generieren kann, kann ich die Offline-Werbung (momentan) außen vor lassen. In meinem Bereich ist es nun mal auch so, dass es viele davon gibt, Anzeigen werden also kaum war genommen. Natürlich könnte man auch mal eine größere Kampagne starten, aber man weiß eben nicht, was es bringt und im Internet hab ich eine viel größere Reichweite, kann zielgerichtet agieren und hab meistens auch weniger Kosten. Wobei es da ja auch immer darauf ankommt was man für Geschütze auffährt 😉

  6. @Bohn: Oh ok, dann haben wir uns falsch verstanden. Offline Werbung ist für mich nicht nur die Zeitungsanzeige oder der Messebesuch, sondern auch gut gestaltete Flyer, vernünftige Visitenkarten und evtl. ein Prospekt der eigenen Arbeit. Offline Werbung ist für mich genauso die (leidige) Telefonakquise und die Vor ort Besuche nach der Telefonakquise bei Kunden.

    Grüsse,

    Bernhard

  7. Ja. Visitenkarten sind das Mindeste 😉
    Flyer bringen meiner Meinung nach nichts, zumindest habe ich noch nie irgend eine Resonanz daraus gezogen (Streuverlust)

    Telefonakquise mache ich nur, wenn es nicht anders geht. Bisher Gott sei Dank eher weniger. Vor Allem nicht kalt, zumal das ohnehin gesetzlich nicht ganz einfach ist. Gerät man an den Falschen, hat man ein Problem…

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