Wovon kann man Freitags immer ausgehen? Richtig – Ein neues Thema beim Webmaster-Friday. Diesmal geht um die Frage, wie man mit nachträglichen Änderrungen eines Blogbeitrags umgeht, z.B. bei Fehlern, neuen Infos oder wenn man einfach merkt man hätte es besser machen können.
Was tun also wenn man merkt, man hat Fehler drin? Was mach ich, wenn mir hinterher noch zusätzliche Dinge einfallen? Bearbeiten oder nicht? Kennzeichnen oder einfach machen? All das wird heute beim Webmaster Friday besprochen.
Grundsätzlich unterscheide bzw. entscheide ich da von Fall zu Fall. Welche Fälle häufig vorkommen und wie ich persönlich damit umgehe:
Rechtschreibfehler
Wenn ich einen Artikel schreibe, achte ich in der Regeln eher weniger auf die Rechtschreibung. Ich schreibe den Artikel wie er kommt. Hinterher lass ich dann eine Rechtschreibprüfung drüber laufen und verbessere die Fehler die angeklagt werden. Aber auch die Tools für die Rechtschreibprüfung erkennen nicht alles. Wenn mir gerade danach ist, lese ich auch selbst nochmal probe, meistens aber eher nicht. Ich würde jetzt mal behaupten das meine Fehlerquote, die im Enddefekt im Artikel vorzufinden ist noch recht human ist.
Bearbeitung? Finde ich auf Anhieb etwas, besser ich natürlich noch aus. Gerade wenn es in der Überschrift ist, denn die liest man im Feed-Reader zuerst und wenn da schon Fehler drin sind, ist das nicht so gut. Aber ich bin da ehrlich gesagt auch nicht so genau. Ich bin kein großes Printmagazin (und selbst dort gibt es genug Fehler) und solange nicht jedes zweite Wort falsch geschrieben ist, sehe ich das als unproblematisch an. Gehört einfach dazu und ich denke da muss man nicht 10 Mal von 10 Personen probe lesen lassen. Finde ich also spontan noch was, wird das behoben – Alles andere dürfen meine Leser behalten 😉
Unvollständigkeit
Es kommt vor, dass man einen Artikel schreibt und hinter merkt, dass man eigentlich Punkt 1 und 2 auch noch ansprechen wollte, es aber dann im „Schreib-Flow“ nicht getan hat. Auf der anderen Seite gibt es Artikel, wie z.B. Reviews, wo man merkt das ein wichtiger Punkt fehlt, der für den Leser wichtig sein könnte.
Bearbeitung? Im ersten Fall, wenn also einfach nicht all die Punkte behandelt worden sind, die man sich vorher überlegt hat oder einem hinterher einfach noch andere Dinge einfallen, lass ich alles wie es ist. Letztlich ist es oft so, dass einem hinterher noch Dinge einfallen oder man durch andere darauf aufmerksam wird. Bearbeite ich nun dauernd meinen Artikel, werde ich wohl nicht mehr fertig. Deshalb lasse ich bei solchen Artikel wie diesem hier alles wie es ist. Ich hab das geschrieben, was mir in dem Moment in den Kopf kam und gut.
Anders sieht es da z.B. bei Reviews oder Vorstellungen von Tools, Plugins, usw. aus. Dort sollte man schon darauf achten das die wichtigsten Punkte behandelt werden. Merke ich z.B. das ich vergessen habe über die Preismodelle eines Produktes zu schreiben, wird das hinterher noch gemacht. Ist der Artikel dabei schon oft gelesen, wird es als Update gekennzeichent.
Optimierung und Monetarisierung
Martin hat beim WMF-Thema auch danach gefragt, ob man hinterher Werbung einbaut. Quasi nachdem die Stammleser mit dem Artikel durch sind und der Traffic hauptsächlich noch über Google kommt und man somit keinen Stammleser verkraulen würde. Ganz klar – Nein. Bisher habe ich das noch nicht gemacht. Selbst Affiliate-Links habe ich nachträglich noch nicht eingebaut. So was kann aber evtl. mal kommen. Auf meiner tollen und großen ToDo-Liste steht auch die Optimierung von älteren Beiträgen. Heißt eigentlich das ich mal gucken will, ob ich durch Optimierung dem ein oder anderen Artikel zu besseren Rankings verhelfen kann. Ob ich da dann aber auch mehr Werbung reinklatsche, wage ich zu bezweifeln. Den ein oder anderen Affiliate-Link an passende Steller vielleicht, aber das war es auch dann. Bei der Optimierung soll es in erster Linie um das Steigen der Besucherzahlen, also verbesserte Rankings gehen.
Luft lassen für Diskussionen?
Nun stell ich mir die Frage, ob ein sehr sehr sehr vollständiger Artikel den Spielraum für Kommentare und evtl. aufkommende Diskussionen eingrenzt? Robert Basic hat darüber schon geschrieben:
Je kompletter und ausführlicher aber auch ausgewogener ein Gedanke Deinerseits erläutert wurde, bleibt wenig Raum zu kommentieren.
Eigentlich einleuchtend, oder? Weiter hat er geschrieben:
Je kürzer Texte sind, umso eher entstehen Lücken zum Kommentieren, umso eher bringt auch der Leser die Zeit auf, sich den Beitrag anzuschauen.
Grundsätzlich ist das nicht falsch, was Robert schreibt. Ich denke, das sollte sich aber natürlich ergeben. Ich z.B. mache mir eigentlich vor dem Schreiben eines Artikels keine Notizen oder Stichpunkte, damit ich nichts vergesse. Gibt es ein Thema, über das ich schreiben will, schreibe ich drauf los. Ich denke der Text ist hinterher einfach besser wenn man einfach wie es kommt an einem Stück schreibt. Es wirkt einfach menschlicher und sieht nicht so sehr nach Fachbuch aus 😛
Lücken ergeben sich dann natürlich automatisch und damit auch der Platz zum Kommentieren. Geschieht dies auf natürliche Art und Weise ist das optimal. Klar ist aber auch: Wenn es um ein Review eines Tools geht, sollte man keine wichtigen Dinge weglassen. Und denkt man doch mal nicht an alles, fügt man es eben hinterher ein, wenn z.B. in den Kommentaren darauf hingewiesen wird.
Wie macht ihr das? Schaut ihr das alles perfekt ist und verbessert noch 20 Mal bevor der Artikel online geht? Oder verbessert ihr sogar 20 Mal nachdem der Artikel online ist?
Jonas
Ich muss meine Artikel nach dem Veröffentlichen mind. 20x verbessern, da mir komischerweise erst dann die gröbsten Schnitzer ins Auge fallen. Obwohl ich mir den Text vor der Veröffentlichung ein paar mal durchlese, seh ich fast nie Fehler, echt mysteriös… 😉
Bohn
Ja, das kenne ich auch 😉 Im Moment des „publishen“ fällt einem dann schon was auf… 😉
Christian
Mir leider auch immer erst zu spät .. Sinvoller ist es wirklich erst alles nochmal neu zu lesen als sofort abzuspeichern aber meist fehlt mir dann doch die zeit.
David.mpo
Ich verbessere auch regelmäßig alle möglichen Sachen. Ich bin der Meinung, dass der Text für die Leser optimal sein soll, also wenn mir etwas einfällt schreibe ich es später auch noch dazu.
Alex
Ich bin auch eher der Perfektionist und korrigiere nach Publizieren auch noch das ein oder andere Mal, wo andere vielleicht schon sagen würden: „Is gut jetzt!“
Aber der Gedanke für gewollte Lücken für Kommentare ist super. Vielleicht werde ich bei zukünftigen Artikeln öfter mal Mut zur Kommentar-Lücke beweisen.
PS: Schönes Blog. Bin über Bloggonaut zu dir gekommen. Bist schon im Feedreader =)
Bohn
Ja, zu viel korrigieren ist manchmal auch nichts.
Und danke, freut mich, dass mein Blog in dein Feed-Reader gefunden hat 😉
Aufschnürer
Ich gehöre leider zu den peniblen Schreibern. Während ich bei kurzen Newsmeldungen abschließend nur noch einmal Rechtschreibung etc. überprüfe, durchlaufen lange Artikel wie z.B. Tutorials wahre Prüfungsmarathons. Prinzipiell „reifen“ meine großen Artikel einige Tage als Entwurf, und werden mehrmals auf korrekten Inhalt, Vollständigkeit, Rechtschreibung und Grammatik überprüft. Nicht selten fallen einem auch bessere Schreibweisen ein, wenn man sich den Artikel an einem anderen Tag nochmal durchliest. Bei einigen Themen überarbeite ich die Artikel auch nach längerem Zeitraum (z.B. nach einem Jahr) erneut, weil sich evt. Zahlen, Werte, Sachverhalte geändert haben. In umfangreichen Beiträgen steckt eben viel Mühe.
Perfekt werden meine Texte deshalb noch lange nicht, aber man hat wenigstens ein gutes Gefühl bei der Sache. Geht mir zumindest so. Außerdem, ein Grundsatz des Journalismus lautet nicht umsonst: „Einer muss sich immer quälen. Entweder der Autor oder der Leser“. Da der Autor ein Interesse daran hat, dass seine Texte auch gelesen und verstanden werden, sollte er es sein, der sich quält, also sich beim Schreiben möglichst viel Mühe gibt.
Durch lückenhafte Texte zum Kommentieren zu „provozieren“ halte ich für zweifelhaft. Wenn ich mir die Artikel in der c’t durchlese, merke ich wie professionell die Redakteure arbeiten, ohne, dass die Texte zu gestelzt oder leblos wirken würden. Ich denke, vor allem durch das Aufzeigen von Kontroversen animiert man zum Kommentieren.
Alexander
Gegen Rechtschreibfehler benutze ich die Duden-Rechtschreibprüfung für den PC. Die Preisleistung stimmt und es ist erstaunlich, dass bereits so viele Wörter aus dem IT- und Internetbereich in diesem Wörterbuch vorhanden sind. Falls mir dennoch Fehler auffallen, dann bessere ich diese meistens sofort nach aus.
Bei längeren Texten lasse ich mir meistens mehrere Tage Zeit. Es ist doch immer wieder verwunderlich, was einem so auffällt, wenn man einen Text mit einem gewissen zeitlichen Abstand noch einmal liest.
Insgesamt glaube ich, dass ich so auf der sicheren Seite bin und daher eher selten etwas nachträglich ändern muss.
Tanja Handl
Hi! Ein cooler Artikel. Mich würde interessieren, wie du verhinderst, dass bei jeder Änderung der Feed neu rausgeschickt wird. Oder lässt sich das nicht ändern?
Liebe Grüße, Tanja
Geschenkemacherin
Danke für den Artikel. Auch mich würde interessieren, wie man verhindern kann, dass bei jeder Änderung ein neuer Feed rausgeht.