18.02.11

Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille, wie man so schön sagt. Wie wichtig es für einen Blogger ist, eine klare Meinung zu kommunizieren und sich somit auf eine Seite der Medaille zu fixieren wird heute beim Webmaster-Friday gefragt.

Eindeutige Meinung zwingend notwendig?

Die Hauptfrage diese Woche ist also, ob es zwingend notwendig ist, als Blogger eine bestimmte Meinung zu einem Thema zu vertreten. Wie ich immer wieder irgendwo sage oder schreibe, ist ein entscheidender Faktor für einen erfolgreichen Blog die Persönlichkeit des Autors. Zu einer interessanten Persönlichkeit zählt dabei aber nicht nur, wie die Person einen Artikel aufbaut und wie er sich darin ausdrückt, sondern auch welche Ansichten er zu bestimmten Themen hat und wie er diese kommuniziert.

Ich mach das mal an einem kleinen Beispiel deutlich:

Ich veröffentliche Monat für Monat meine Statistiken und Einnahmen. Zusätzlich habe ich einen Artikel geschrieben, indem ich klarstelle, warum ich es gut finde und warum ich es weiterhin machen werden. Ebenso habe ich geschrieben, dass ich mich von Neidern (wenn es mal welche gibt) nie beeinflussen lassen würde und deswegen meine Meinung darüber ändern würde. Gleiches Spiel gab es auch im Blogszene-Forum.

Natürlich hatte ich nicht nur Fürsprecher und habe sowohl zum Artikel als auch im Forum negative Meinungen zu dem Thema bekommen. Hätte ich daraufhin einfach gesagt: „Achja, ich finds auch nicht mehr toll und höre jetzt damit auf weil ihr das ja doof findet“ – Ich hätte ein Stück meiner Persönlichkeit verloren und mich auch ein Stück weit lächerlich gemacht. Zudem hätte meine Glaubwürdigkeit etwas darunter gelitten.

Es gibt also allgemeine Themen, wo man als Blogger auch klar Stellung einnehmen sollte und ja, vielleicht sogar muss. Sicherlich sind bestimmt die Hälfte aller Leser nicht einer Meinung mit mir, was das Veröffentlichen von Blog-Einnahmen angeht. Allerdings wissen diese in der Regeln zu schätzen, dass ich eine eigene Meinung habe und diese auch vertrete. Das ist auch für Beiträgen zu anderen Themen in der Zukunft wichtig.

Die klare Linie also ein Erfolgsfaktor für zukünftige Beiträge?

Ist es also nicht nur für das bestimmte Thema wichtig eine klare Meinung zu vertreten, sondern auch für die Zukunft? Ja, mit Sicherheit. Es wird immer wieder Themen geben, wo eine eigene Meinung eine wichtige Rolle spielt. Die Leser eines Blogs wissen es in aller Regel zu schätzen, das sie sich darauf verlassen können, dass man „sein eigener Herr“ ist und nicht jedem Honig um den Mund schmiert um bloß keine Gegner zu schaffen. Es ist eben die Persönlichkeit die so wichtig ist für einen Blog, die dadurch gestärkt wird.

Es gibt aber auch andere Artikelformen, für die es wichtig ist, dass die Leser wissen woran sie sind -> Reviews und honorierte Artikel!

Weiß ein Leser, das ich meine eigene Meinung vertrete auch wenn die Gefahr von Gegenwind besteht, kann er auch davon ausgehen dass Reviews oder honorierte Artikel mit der eigenen Meinung versehen werden. Je nach Themenschwerpunkt des Blogs ein wichtiger Punkt!

Auswirkung auf die Kommentar-Frequenz?

Martin hat in der Themen-Beschreibung des Webmaster-Fridays erzählt, er hätte beobachtet, dass bei schwammigen Artikeln ohne klare Stellungnahme des Autors auch die Kommentare ausbleiben.

Ich kann diese nun nicht nachweislich bestätigen, aber wenn es um Themen wie oben erwähnt geht, kann ich mir durchaus vorstellen das einem die Lust am kommentieren vergeht. Oft ist es ja so, dass man auf die Meinung des Autors eingeht. Man stimmt ihm zu oder man widerspricht ihm. Wenn es aber keine klare Stellung des Autors gibt, kann man auch nicht wirklich auf etwas eingehen. Egal ob pro oder contra.

Muss ich also zu Allem eine Meinung haben und dabei bleiben?

Nein, nicht zu Allem. Stellt man ein Tool oder ein Plugin vor weil man es grundsätzlich interessant findet, darf man nach dem Test auch geteilter Meinung sein. Auch bei Themen wie im obigen Beispiel kann man maaaaal geteilter Meinung sein. Wichtig dabei ist immer die Kommunikation. Sprich:

Man muss nicht immer eine bestimmte Meinung haben aber unbedingt eindeutig Stellung beziehen!

Heißt also in der Praxis: Hat man zum Thema keine eindeutige Meinung, sollte man das auch so kommunizieren wenn man trotzdem darüber schreiben möchte. Also ganz nach dem Motto: „Ich weiß nicht was ich denken soll, aber mich würde eure Meinung darüber interessieren“. Also auf ein keinen Fall so tun als hätte man eine Meinung und dann in jedem Absatz was anderes verzapfen.

Fazit

Ein erfolgreicher Blog setzt in der Regel ein Blogger voraus, der Persönlichkeit hat. Zu einer interessanten Persönlichkeit gehört auch eine eindeutige Meinung zu einem bestimmten Thema. Es gibt aber immer zwei Seiten der Medaille und wenn man sich keiner der beiden Seiten besonders hingezogen fühlt, sollte man das auch klar kommunizieren und die Leser um Stellungnahme bitten. Etwas vorgaukeln und sich in einem Artikel 10 mal wi
dersprechen geht gar nicht.

Grundsätzlich gilt auch: Ein Blick über den Tellerrand schadet nie. Man darf seine Meinung auch gerne ändern, immerhin kennt man manchmal nicht gleich alle Fakten zu einem Thema und kann so im Laufe der Zeit auch mal seine Meinung ändern. Es sollte aber kein ständiges hin und her sein, denn dann geht die Glaubwürdigkeit verloren.

Was denkt ihr über das Thema. Muss man zwingend immer auf einem Stuhl sitzen oder darf man sich auch mal zwischen den Stühlen befinden? Was ist euch bei einem Blogger wichtig, was macht seine Persönlichkeit aus?

Über den Autor Ralf Bohnert

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6 Kommentare für “Die eigene Meinung: Darf man die Medaille auch mal umdrehen?”

  1. Also wenn ich als Blogger meine Meinung oder Einstellung nicht ändern dürfte zu bestimmten Themen, dann ist das auch menschlich absolut nicht korrekt. Wenn jemand zu einem Thema innerhalb kürzester Zeit seine Meinung oder Einstellung ändert und dies nur aufgrund weiterer zusätzlicher Informationen und Quellen, dann finde ich das durchaus in Ordnung.

    Ich muss mir auch hin und wieder sagen lassen, mein Blog habe keine persönliche Note mehr. Doch ich bin einfach jemand, der gerne über viele Themen spricht und diese auch öfter mal anspricht. Eine 100% gerade Linie fahre ich einfach nicht und wenn ich das jemanden so sage, wird mir das nicht geglaubt, weil ja jeder irgendwo Ziele mit seinem Blog verfolgt.

    Wenn mein Blog wirklich in der Zukunft versagen sollte, dann ist das eben so und ich würde mir da wohl auch nicht so einen großen Kopf darum machen, weil es eben nicht mein Standbein für die Zukunft ist.

    Ob ich dadurch jetzt jemals zu einem erfolgreichen Blogger werde oder nicht, interessiert mich dabei eigentlich gar nicht, ich blogge über Dinge wie ich will und wann ich will. Das ich dabei vielleicht auch an Glaubwürdigkeit in meiner Person verlieren könnte, kann ich dann nicht ändern.

  2. @Daniel, das hast du ja recht. Es geht ja nicht um die Themenauswahl, sondern um die Stellung zu bestimmten Themen. Wenn du über solche Dinge nichts schreibst, kannst du natürlich auch deine Meinung nicht vertreten.

    Und natürlich darf man seine Meinung ändern, das hab ich ja geschrieben. Nur nicht jeden Tag zweimal, weil man es jedem recht machen will 😛

  3. Sicherlich kann man seine Meinung auch mal revidieren oder mit der Zeit an die neuen Gegebenheiten anpassen. So wird es z.B. zu Anfang in fast jedem Blog so sein, dass der Blogger sich über jeden Kommentar freut, sei er auch von Spammern abgegeben, Hauptsache man wird überhaupt mal wahrgenommen. In einer solchen Phase kann der Blogger es selten verstehen, warum sich andere so über manuelle Spammer aufregen, ist doch kaum der Rede wert, mal schnell ein bißchen editiert oder gelöscht und schön passt es wieder. Mit der Zeit und der steigenden Häufigkeit der Spam-Kommentare wird er seine Meinung dazu wohl revidieren. :mrgreen:

    Ich finde es aber grundsätzlich auch wichtig, dass man seine Meinung hat und vor allem zu dieser auch steht und sich nicht je nach Kommentator-Meinung biegt wie ein Fähnchen im Wind.

  4. @Crazy Girl, genau so sieht das aus. Und das mit den Spam-Kommentaren ist wohl ein sehr typisches Beispiel, wo man aus Erfahrung lernt und seine Meinung ändert!

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  1.  Mit Bewusstsein dabei sein!

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