Today is Friday – Webmaster Friday. Und diese Woche geht es um die Frage: „Du oder Sie – Verändern Blogs die Umgangsformen?“ – Nachdem ich letztes mal auf Blogszene.com zum Webmaster Friday geschrieben habe, will ich diese Woche wieder hier meine Meinung zum aktuellen Thema preisgeben.
Blogger „duzen“
Ich würde jetzt mal sagen, das mindestens 90% der Blogs in meinem Feed-Reader das „Du“ verwenden. Eher mehr. Und das ist auch gut so. Ich kann in aller Regel mit Blogs auf denen förmlich das „Sie“ verwendet wird nicht viel anfangen. Da muss der Inhalt dann schon recht gut sein, damit der der Feed abonniert wird. Aber warum ist das so?
Nun, ein Vorteil den Blogs und Blogger im Vergleich zu den großen Medien und damit der förmlichen und „anstudierten“ Schreibe habe ist meiner Meinung nach die Persönlichkeit. Ich lese gar keine großen Nachrichten-Seiten mehr. Oder zumindest nicht oft, denn oft klingt das alles sehr steril und gestellt. In Blogs hingegen, in guten Blogs, steckt in fast jedem Artikel eine ordentliche Portion Persönlichkeit. Genau das (und die meist ehrliche Meinung des Bloggers) ist das was ich will und was einen guten Blog ausmacht. Es ist nicht zwingend die Länge eines Artikels oder das Thema, aber sehr wohl die Art und Weise wie geschrieben wird. Und genau diese Persönlichkeit fehlt mir in Artikeln, in denen gesiezt wird.
Damit will ich aber nicht sagen, dass Alle die das „Sie“ verwenden langweilig schreiben. Nur gibt es meiner Meinung nach nur wenige, die das richtig gut hinbekommen.
Auswirkung vom „Blogger-DU“ auf die Kommunikation mit Kunden
Die Frage ist, hat es auf das reale Miteinander eine Auswikrung. Egal ob Facebook, Twitter oder Blog – Das „Du“ steht im Vordergrund und es wäre somit nicht verwunderlich, dass dies auch auf andere Bereiche Auswirkungen hat.
Meine Erfahrungen
Jein! Bei Kunden, die ich aus der Region habe ist davon in aller Regeln nichts zu spüren. Bei Kunden die über den Blog oder durch Empfehlung eines Blogger auf mich aufmerksam geworden sind schon. So habe ich neulich erst einen Kunden gehabt, der über eine Empfehlung eines Blogger-Kollegen gekommen ist. Dieser Kunde hat auch selbst viel mit den „neuen Medien“ zu tun und hat schon in der ersten Mail das „Du“ vorgeschlagen. Das passiert mir zwar auch mit nicht Internet-Affinen Menschen, aber nicht so häufig.
Vorteil oder Nachteil?
Ist es nun ein Vorteil wenn man mit dem Kunden per DU ist? Oder kann das auch negative Auswirkungen haben?
Ich denke beides und es kommt darauf an wie man damit umgeht. Ein Vorteil den ich beim DU sehe ist, dass man sich nicht verstellt. Man ist wie man ist und wirkt meiner Meinung nach sympathischer als wenn man durch das „Sie“ einen auf Super-Intelligent und Professionell macht. Natürlich ist das auch wieder nicht immer so, aber häufig klingt das dann Alles etwas starr.
Fazit
Man kann es einfach nicht pauschalisieren. Als ich anfing den Artikel zu tippen, ging ich noch davon aus, dass ich es kann. Geht aber nicht.
Das „Du“ bringt Vorteile und auch Nachteile – ebenso das „Sie“. Blogs können Auswirkung auf die Umgangsformen haben, müssen aber nicht zwingend. Alles in Allem denke ich aber, dass das Bloggen immer mehr für lockeren Umgang untereinander sorgt. Auch unter Geschäftspartnern.
Einem Blogger dem ich eine Mail schreibe und der auf seinem Blog duzt, den duze ich in der Mail auch gleich. Siezt er im Blog, mach ich das auch. Hab ich mit jemand Kontakt, fernab vom Internet, der älter ist als ich bin ich aber immer so respektvoll und warte bis er mir das Du anbietet.
Apropos Umgangsform und die Beeinflussung durch Blogs und Co: Habt ihr auch schon aus versehen in einer SMS an einen „Nicht-Twitterer“ Hastags benutzt? Erschreckend 😛
Muehsi
Zu deiner abschließenden Frage: Ich verwende immer in Facebook Hashtags 😉 Oder auch in Msn. Bei einer SMS ist es mir noch nicht passiert, was daran liegen könnte, dass ich die # noch nicht gefunden habe 😀
Bohn
Bei Facebook isses bei mir auch drin, denn ich lasse die Beiträge von Twitter direkt in FB anzeigen 😉